2008-06-20 12:59:05

Vatikan: „Kirche lehrt Politik“


Die Kirche macht keine Politik, aber sie lehrt sie. Das betonte Kurienkardinal Renato Martino an diesem Freitag im Vatikan. Die Lehre der Kirche trage dazu bei, dass Politik wirklich dem Allgemeinwohl diene, erklärte der Präsident des Päpstlichen Rats für Gerechtigkeit und Frieden bei der Eröffnung eines internationalen Seminars über Ethik und Politik im Vatikan. Wichtigster Beitrag der Kirche sei es, die alles übersteigende Würde des Menschen im öffentlichen Bewusstsein stets wach zu halten. Wenn Politik so handle, als ob Gott nicht existiere, „dörrt sie aus und verliert das Bewusstsein der unantastbaren Menschenwürde“, sagte Martino laut Vatikanmitteilung. Auch die Werte einer pluralen Gesellschaft müssten immer von Wahrheit, Solidarität und Verantwortung bestimmt sein. Individualistische und egoistische Strömungen zersetzten und widersprächen der Demokratie. Die Katholische Kirche könne nie auf eine „öffentliche Rolle des Glaubens“ verzichten, so Martino weiter. Es gelte aber zu unterscheiden, ob Gläubige in ihrem eigenen Namen oder im Namen der Kirche und ihrer Vertreter handelten.
An dem zweitägigen Kongress nehmen rund 60 Politiker und Politikwissenschaftler aus der ganzen Welt teil. Hauptthemen sind die Frage nach unveräußerlichen Werten und die Laizität.
(rv 20.06.2008 bp)









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