2008-06-20 15:36:39

Vatikan: Kritik an EU-Flüchtlingsregelung


Kurienkardinal Renato Raffaele Martino hat die Asylrichtlinie der EU zur Abschiebung von Flüchtlingen kritisiert. Migranten hätten das Recht auf Schutz, schreibt der Präsident des Päpstlichen Rates für Migrantenpastoral in einem Beitrag für die Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“ (Freitag). Die Kirche sei nicht gegen das Bedürfnis, den Einwanderungsstrom nach Europa zu regeln, doch man dürfe nicht nur die Menschenrechte schützen, sondern müsse entsprechend handeln. Europa müsse seine nationalen und gemeinschaftlichen Interessen im weltweiten Kontext beachten. Es widerspreche den Wurzeln des Kontinents, das Zusammenleben rein utilitaristisch zu gestalten, so Martino. Die Kirche werde ihren Beitrag für eine angemessene Integration der Flüchtlinge leisten, um die Spannung zwischen Sicherheitsbedürfnis und Gastfreundschaft auszugleichen. - Am vergangenen Mittwoch hat sich das EU-Parlament auf eine einheitliche Richtlinie zur Abschiebung von Flüchtlingen geeinigt. Nach den neuen Regeln können Ausländer ohne gültige Aufenthaltserlaubnis künftig EU-weit für 18 Monate in Abschiebehaft genommen werden.
(ossrom 20.06.2008 bp)










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