2008-06-19 13:18:26

Papst begrüßt Waffenruhe im Gazastreifen


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. begrüßt die Waffenruhe zwischen Israel und Hamas, die an diesem Donnerstag in Kraft getreten ist. Sie war unter ägyptischer Vermittlung ausgehandelte worden und soll vorerst ein halbes Jahr gelten. Benedikt äußerte sich am Donnerstag bei einer Audienz für die Teilnehmer der „R.O.A.C.O.“, einer Vereinigung von im Nahen Osten engagierten kirchlichen Hilfsorganisationen, die in diesen Tagen im Vatikan zusammenkam. Benedikt bekräftigte den Wunsch, nach Israel und Palästina zu reisen:

„Ich bin besonders dankbar all denen, die sich der Sache dieser Gemeinschaften annehmen, denn das ist eine lebenswichtige Frage für die ganze Kirche! Ich teile ihre Leiden und ihre Hoffnungen und bete inständig darum, selber einmal zu einem Besuch ins Heilige Land kommen zu können, und ich bete auch darum, dass manche Friedenszeichen, die ich vertrauensvoll begrüße, bald auch Erfüllung finden werden.“

Falls die Waffenruhe hält, will Israel vom kommenden Sonntag an die Blockade des Gazastreifens schrittweise lockern. Benedikt weitete in seiner in drei Sprachen vorgetragenen Rede den Blick aus auf den ganzen Nahen und Mittleren Osten:

„Ich appelliere an die Verantwortlichen der Nationen, dafür Sorge zu tragen, dem Nahen Osten – besonders dem Heiligen Land, dem Libanon und dem Irak – den ersehnten Frieden zu bringen und eine stabile Gesellschaftsordnung und die grundlegenden Menschenrechte einschließlich der Religionsfreiheit zu respektieren. Im Übrigen ist der Frieden der einzige Weg, um das gravierende Flüchtlingsproblem zu lösen und um den Exodus, besonders der Christen, zu stoppen, der den Ostkirchen große Wunden zufügt.“

Im deutschen Teil seiner Ansprache erinnerte er besonders an die Leiden der irakischen Christen.

„Es ist erst drei Monate her, dass unsere Herzen zu Beginn der Karwoche wegen der Ermordung des Erzbischofs für die Chaldäer in Mossul, Paulos Faraj Rahho, mit großer Trauer erfüllt wurden. Wie viele andere irakische Christen hat der Erzbischof sein Kreuz auf sich genommen und ist dem Herrn gefolgt. So hat er dazu beigetragen, seinem gequälten Land und der ganzen Welt Gerechtigkeit zu bringen, indem er Zeugnis für die Wahrheit ablegte. Er war ein Mann des Friedens und des Dialogs. Ich ermutige die hier anwesenden Hilfsorganisationen, ihre Anstrengungen fortzusetzen in der Unterstützung der irakischen Christen: derjenigen, die – häufig als Flüchtlinge – im Irak leben, wie auch derjenigen, die nun in den Nachbarländern mit den schwierigen Lebensbedingungen zurechtkommen müssen.“

Ein Land erwähnte Benedikt eigens, das seiner Ansicht nach Modellcharakter haben könnte: den Libanon.

„Ich drücke erneut meine Hoffnung aus, dass der Libanon mutig seiner Berufung nachkommt, für den Nahen Osten und die ganze Welt ein Zeichen zu sein, dass ein friedliches und konstruktives Zusammenleben von Menschen wirklich möglich ist.“

Die R.O.A.C.O. (Riunione delle Opere di Aiuto alle Chiese Orientali) ist eine Vereinigung von Hilfswerken aus verschiedenen Ländern, die sich finanziell in unterschiedlichen Sektoren einsetzen: beim Bau von Kirchen, bei der Bereitstellung von Stipendien, bei der Schaffung schulischer und sozialer Einrichtungen. Vorsitzender der R.O.A.C.O. ist der Präfekt der Kongregation, ihr Vizepräsident der Sekretär. Außer der Catholic Near East Welfare Association, (U.S.A.), von Papst Pius XI. 1928 approbiert, und der Päpstlichen Mission für Palästina (U.S.A.), 1949 entstanden, gehören zur R.O.A.C.O. Werke, die in Deutschland, in Frankreich, in der Schweiz, in den Niederlanden und in Österreich finanzielle Mittel beschaffen.

(rv 19.06.2008 mc)









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