2008-06-18 13:38:48

Österreich: Die Themen der Bischöfe


Mit Beratungen zu den Themen Seelsorge, Spendung der Taufe durch Laien, Hungerkrise und Lebenspartnerschaftsgesetz ist die Vollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz in Mariazell zu Ende gegangen. In einer gemeinsamen Schlusserklärung hielten die Oberhirten ihren Wunsch fest, dass in Österreichs Diözesen die bestehenden Pfarrgemeinden möglichst erhalten bleiben sollen, zugleich soll die pastorale Zusammenarbeit über die Pfarrgrenzen hinweg verstärkt werden. In der Presseerklärung nehmen die Bischöfe auch zur bisherigen Praxis der Taufspendung durch Laienchristen in der Diözese Linz Stellung, die Bischof Ludwig Schwarz im Hinblick auf die weltkirchlichen Voraussetzungen korrigiert hatte. Die Bischöfe halten fest, "dass die Mitwirkung der Pastoralassistenten und -assistentinnen bei der sorgsamen Vorbereitung auf die Taufe ein sehr bedankenswerter Beitrag im Ganzen der Seelsorge einer Diözese ist". Zugleich betonen sie aber, dass die Taufspendung in der katholischen Weltkirche grundsätzlich Bischöfen, Priestern und Diakonen vorbehalten ist. Die österreichische Bischofskonferenz sehe - ebenso wie die Deutsche Bischofskonferenz - nicht die Notwendigkeit, dass Laien mit der Leitung von Tauffeiern beauftragt werden. Ausgenommen davon sei die Nottaufe im Fall von Todesgefahr.
In ihrer Presseerklärung lehnen die Bischöfe neuerlich den vom Justizministerium vorgelegten Entwurf zur zivil- und strafrechtlichen Regelung von Lebenspartnerschaften ab. Eine rechtliche Gleichstellung homosexueller Lebensgemeinschaften mit der Ehe würde eine Bagatellisierung der Ehe und ihre Diskriminierung bedeuten, weil homosexuelle Partnerschaften die Zielsetzungen der Ehe nicht zu erfüllen vermögen, heißt es in der Mitteilung. Die Bischöfe fürchten auch eine Aushöhlung des Eherechtes. So könnte es dazu kommen, dass eines Tages das Gesetz den gleichgeschlechtlichen Paaren auch das Adoptionsrecht und die Möglichkeit zur künstlichen Befruchtung einräume.

Angesichts der dramatischen weltweiten Hungerkrise appellieren die Bischöfe eindringlich an die österreichische Regierung, ihren Beitrag der Menschlichkeit zu leisten und die europaweite Verpflichtung einzuhalten, die Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit bis 2015 auf 0,7 Prozent des Bruttonationalprodukts zu erhöhen. Sehr besorgt äußern sich die Bischöfe auch zur Situation im Irak. Das Leid der Bevölkerung sei unermesslich, "auch wenn es nicht mehr Schlagzeilen macht“. Die Bischöfe riefen die österreichische Regierung dazu auf, für Flüchtlinge aus dem Irak - insbesondere für Angehörige der religiösen Minderheiten - eine Aufnahmemöglichkeit in Österreich zu schaffen.

(kap 18.06.2008 gs)








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