Ö: „Scheidungsrekord sollte Männern zu denken geben“
Jüngste Meldungen über einen „Scheidungsrekord“ in Österreich müssten zum Anlass genommen
werden, mehr Augenmerk auf die Ehevorbereitung zu legen: Das fordert der Direktor
des kirchlichen Instituts für Ehe und Familie, Günter Danhel. Nicht nur die kirchliche
Vorbereitung auf das Sakrament der Ehe solle forciert werden. Auch der Staat sollte
durch Beratung auf die standesamtliche Eheschließung vorbereiten. Dass Scheidungen
heute zum allergrößten Teil von Frauen eingereicht werden, sollte Männer zumindest
zum Nachdenken veranlassen, so Danhel weiter. Nicht immer erfolge dies, weil Frauen
„beziehungsmüde“ sind, sondern weil sie erwarten, dass Männer ebenfalls in die eheliche
Beziehung investieren. Männern „sollten sich ihrer Verantwortung für Beziehungen stärker
als bisher bewusst werden“. – Die Scheidungsrate stieg laut Statistik Austria im Jahr
2007 österreichweit auf fast 50 Prozent, in Wien wurden bereits 64 von 100 Ehen geschieden.
Die Gesamtscheidungsrate liege mit exakt 49,5 Prozent auf einem „historischen Rekordwert“,
im Jahr davor betrug die Scheidungsrate noch 48,9 Prozent, im Jahr 1998 38,6 und 1988
noch 29,5 Prozent. Die Scheidungen erfolgten überwiegend (zu 88,4 Prozent) einvernehmlich,
teilte die Statistik Austria mit. (kap 18.06.2008 mc)