Die katholischen Hilfswerke Misereor, missio und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“
haben ein sofortiges Ende der Gewalt in Simbabwe gefordert. Mit Blick auf die bevorstehende
Präsidenten-Stichwahl am 27. Juni 2008 appellierten die Werke an das Bundesaußenministerium,
seinen Einfluss bei der Afrikanischen Union und bei Südafrikas Präsident Thabo Mbeki
geltend zu machen. Die Wahlen müssten frei sein und unter unabhängiger, internationaler
Beobachtung erfolgen. Man könne nicht tatenlos zusehen, wie der derzeitige Präsident
Mugabe das Land zugrunde richtet und die Bevölkerung terrorisiert. Der Aufruf der
katholischen Bischöfe des Landes dürfe nicht ungehört verhallen, sonst drohe eine
Gewalteskalation in der gesamten Region“, erklärten Vertreter der Werke am Mittwoch
in Aachen. Die Katholische Bischofskonferenz Simbabwes hatte letzte Woche Gewalt
und Terror im Land massiv verurteilt. Sie fordert Bevölkerung, Regierungspartei und
Opposition auf, unverzüglich zu einem rechtmäßigen, fairen Wahlprozess zurückzukehren,
andernfalls sei die Versöhnung und Befriedung des Landes nach der Wahl kaum mehr möglich. Am
29. März 2008 hatte die Oppositionspartei MDC (Movement for Democratic Change) die
Mehrheit der Sitze im Parlament gewonnen. Bei der gleichzeitig abgehaltenen Präsidentschaftswahl
hatte Oppositionskandidat Morgan Tsvangirai zwar die Mehrheit der Stimmen, jedoch
angeblich nicht die von der Verfassung geforderten 50 Prozent erreicht. Daher wurde
für 27. Juni eine Stichwahl angesetzt. Der Oppositionsführer wurde seither mehrfach
inhaftiert, nach Verhören jedoch wieder freigelassen. Der Generalsekretär der MDC
wurde am Donnerstag letzter Woche wegen angeblichen Hochverrates festgenommen.