Der Bamberger Alterzbischof und frühere Militärbischof Elmar Maria Kredel ist am Dienstag
beigesetzt worden. Er fand seine letzte Ruhestätte in der neuen Bischofsgrablege des
Bamberger Doms. Vorangegangen war ein Requiem für den vorige Woche im Alter von 86
Jahren verstorbenen Kredel. In einem Kondolenzschreiben, das im Requiem verlesen
wurde, würdigte Papst Benedikt XVI. den Verstorbenen. Tatkraft und selbstlose Hingabe
hätten Kredels priesterliches und bischöfliches Wirken geprägt. Als Botschafter für
Christus sei er den Menschen, ihren Freuden und Sorgen nahe gewesen. Der Vorsitzende
der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, nannte Kredel in einem
Schreiben einen „ganz besonderen Botschafter und glaubwürdigen Zeugen des Evangeliums“.
An dem Requiem nahmen unter anderen der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, der Münchner
Kardinal Friedrich Wetter, Militärbischof Walter Mixa und der Würzburger Bischof Friedhelm
Hofmann teil. Kredel stand dem Erzbistum von 1977 bis 1994 vor. Von 1978 bis 1990
war er katholischer Militärbischof der Bundeswehr. In der Deutschen Bischofskonferenz
leitete der Erzbischof die Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen. In
den vergangenen Jahren lebte er zurückgezogen im Erlanger Marienhospital. In seiner
Zeit als Erzbischof erfuhren die Laien eine starke Aufwertung. In großer Zahl wurden
Pastoral- und Gemeindereferenten eingestellt und in allen Seelsorgefeldern eingesetzt.
Als erster deutscher Bischof erließ er für diese Berufsgruppe eine eigene Dienstordnung.
Als Militärbischof errichtete Kredel an der Bundeswehr-Universität Hamburg das
Institut für Theologie und Frieden. Die ethische Schulung der Soldaten war ihm ein
Anliegen. Der gebürtige Nürnberger Beamtensohn studierte nach der Rückkehr aus dem
Zweiten Weltkrieg Theologie und wurde 1950 zum Priester geweiht. Nach einem bibelwissenschaftlichen
Spezialstudium in Rom ging Kredel als Assistent an die Münchner Universität, kehrte
aber nach vier Jahren in sein Heimatbistum als Pfarrseelsorger zurück. Seit 1967 gehörte
er dem Bamberger Domkapitel an. (kna 18.06.2008 mc)