Simbabwe: Mugabe nimmt Hilfsorganisationen ins Visier
Simbabwes Präsident
Robert Mugabe hat internationalen Hilfsorganisationen in seinem Land den Kampf angesagt.
Die Gruppen setzten seiner Meinung nach Lebensmittel als Druckmittel ein, um die Bevölkerung
gegen ihn aufzuhetzen. So wurde der Staatschef am Montag in der offiziellen Zeitung
„Herald“ zitiert. Daher werde er die Arbeit der Organisationen genauer untersuchen.
Christliche Hilfswerke wie die evangelische Organisation „Brot für die Welt“ reagiert
mit Bestürzung auf Übergriffe auf kirchliche Einrichtungen in Simbabwe. Vor wenigen
Tagen seien mehrere Mitarbeiter von Partnerorganisationen in Simbabwe verhaftet worden,
sagt der Pressereferent des Hilfswerkes, Rainer Lang.
„Nichtregierungsorganisationen
werden verstärkt unter Druck gesetzt. Das gilt auch für unsere Partnerorganisationen,
da sie sich einige dieser Organisationen sich auch um demokratische Rechte der Bevölkerung
einsetzen. Denn bei einer demokratischen Wahl muss es ja die Möglichkeit geben, zwischen
mindestens zwei Parteien wählen zu können. All dies hat nun zu Maßnahmen gegen diese
unsere Partnerorganisationen geführt.“
Vor der Stichwahl um die Präsidentschaft
am 27. Juni wolle die Regierung von Staatschef Robert Mugabe offenbar jegliches zivilgesellschaftliche
Engagement unterdrücken, das der Opposition nützen könnte.
„Ein konkretes
Beispiel hierfür: Wir haben vor wenigen Tagen von einem Übergriff auf ein ökumenisches
Zentrum erfahren, in dem drei unserer Partnerorganisationen ihren Hauptsitz haben.
Das war eine regelrechte Razzia. Die Polizei suchte vor allem Daten, die darauf hinweisen
würden, dass sich dort Leute aufhalten, die ihre demokratische Rechte geltend machen
wollen.“