Der Streit um die Zulassung von Frauen zum Bischofsamt innerhalb der anglikanischen
Kirche weitet sich aus. Mehr als 500 Priester seien bereit, die Kirche von England
zu verlassen, falls die Generalsynode im Juli entscheidet, Bischöfinnen einschränkungslos
zuzulassen. Das berichtet die britische Tageszeitung „The Times”. Konservative Kreise
hatten eine kirchenrechtliche Sonderregelung gefordert, nach der sie nicht verpflichtet
wären, Frauen im Bischofsamt zu akzeptieren. Die Kirche will sich nun auf eine freiwillige
Regelung einigen. Die sogenannte Lambeth-Konferenz ist das wichtigste Beschlussgremium
der anglikanischen Weltgemeinschaft und tagt nur alle zehn Jahre. Aus Protest gegen
eine zunehmende Liberalisierung wollen mehr als 200 konservative Priester das diesjährige
Treffen in Canterbury boykottieren. Neben der Frauen-Frage ist auch die Zulassung
homosexueller Priester umstritten. Die Kritiker der Lambeth-Konferenz treffen sich
ab Mittwoch zu einer elftägigen internationalen Gegenkonferenz in Amman und Jerusalem.