2008-06-16 11:36:03

EU: Schadensbegrenzung


RealAudioMP3 Nach dem klaren Nein der Iren zum EU-Vertrag von Lissabon ist guter Rat teuer. Wie kommt die Union aus dieser neuesten Krise wieder heraus? Mario Mauro, der Vize-Präsident des Europaparlaments, spricht uns gegenüber aus, was auch viele Kirchenleute denken: Hätte die EU doch damals einen Gottes- und Christentums-Bezug in ihr „Verfassungs“-Modell aufgenommen! Der Verzicht darauf hat zur jetzigen Krise beigetragen, glaubt Mauro:

„Und zwar ohne jeden Zweifel. Das Grundproblem ist doch: Woran glaubt Europa? Es gibt keinen automatischen Frieden, es gibt keine automatische Entwicklung, die Dinge passieren nicht von allein. Aber Europa hat so getan, als wären alle Lösungen gleichviel wert, als seien alle Vorstellungen von Familie, von Gesellschaft, vom Leben gleich plausibel – und das hat einen Vorhang heruntergelassen zwischen den Bürgern und der ursprünglichen, großen Europa-Idee.“

„Es ist doch eine Tatsache, dass am Anfang ein kurzes, aber sehr deutliches politisches Programm stand, und zwar der Wille von Schuman und Adenauer zur Einheit. Dann haben aber die Staaten mit der Zeit das Trennende wiederentdeckt, und das führte zu einem Abrutschen der europäischen Institutionen ins beinahe Lächerliche. Wenn die da über die erlaubte Größe von Zucchini oder Gurken streiten, dann sehen wir doch, welches Gut wir vernachlässigt und vergeudet haben.“

(rv 16.06.2008 sk)








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