Als dringlicher und aktueller denn je hat Bundeskanzlerin Angela Merkel das Wirken
der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) gewürdigt. Die kfd sei eine
starke Gemeinschaft, betonte die CDU-Vorsitzende am Sonntag in Mainz. Sie äußerte
sich beim Festakt zum 80-Jahr-Jubiläum der Frauengemeinschaft. In ihrer wiederholt
mit starkem Beifall bedachten Rede bescheinigte Merkel vor den rund 450 Gästen des
Festakts der kfd ein festes Fundament im Glauben, klare Wertvorstellungen und klare
Vorstellungen von der zukünftigen Rolle der Frau. Sie betonte, eine Organisation wie
die kfd sei wichtiger denn je, weil sie Menschen Halt gebe in einer Zeit der Veränderungen.
„Verachtet mir die Frauen nicht, verachtet mir das Ehrenamt nicht und vor allem: verachtet
mir die kfd nicht“, sagte die Kanzlerin. Der Präsident des Zentralkomitees der
deutschen Katholiken (ZdK), Hans Joachim Meyer, machte bei dem Festakt deutlich, dass
er eine angemessene Antwort auf die Frage nach der Rolle der Frau in der katholischen
Kirche vermisst. Bislang habe ihn kein Argument gegen eine Teilhabe von Frauen am
geistlichen Amt überzeugt. Es gebe einen riesigen Wall an Tradition und Emotion, sagte
der ZdK-Präsident. Dem Festakt in der Mainzer Rheingoldhalle ging ein Festgottesdienst
voraus, dem Kardinal Karl Lehmann vorstand. In seiner Predigt bescheinigte der frühere
Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz der kfd einen leidenschaftlichen Einsatz
für die Belange der Frau. Dieser Einsatz habe die Sache der Frau - auch in der Kirche
- vorwärts gebracht. (kna 15.05.2008 mc)