2008-06-13 13:09:09

Polen: Ermittlungen eingestellt


Eine angeblich antisemitische Hochschulvorlesung hat für den Chef des polnischen Kirchensenders „Radio Maryja“, Pater Tadeusz Rydzyk, kein gerichtliches Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft Thorn stellte ein Ermittlungsverfahren gegen Rydzyk wegen des Verdachts auf Volksverhetzung endgültig ein, wie polnische Medien berichten. Die Anklagebehörde wertete die Äußerungen des Redemptoristen demnach nicht als Beleidigung von Juden. In dem Verfahren ging es um eine Hochschulvorlesung vom April 2007. Dabei soll Rydzyk Staatspräsident Lech Kaczynski als „Betrüger, der sich der jüdischen Lobby fügt“, beschimpft haben. Tonaufnahmen zufolge behauptete Rydzyk weiter, die Juden wollten sich von Polen 65 Milliarden Dollar wegen des Pogroms in Jedwabne 1941 erschleichen. Der Vorsitzende der jüdischen Kulturvereinigung Beit, Marek Jezowski, kritisierte im Polnischen Rundfunk die Entscheidung der Staatsanwaltschaft. Bereits im vergangenen Jahr war ein erstes Ermittlungsverfahren gegen Rydzyk in dem Fall eingestellt worden.

(kna 13.06.2008 sk)







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