Am Donnerstag begeht
die UNO den „Welttag gegen Kinderarbeit“. Nach neuesten Schätzungen müssen immer noch
über 200 Millionen Kinder arbeiten. Unter ihnen sind 126 Millionen Kinder unter 15
Jahren, die unter gefährlichen Bedingungen ausgebeutet werden. Sie müssen in Steinbrüchen,
in stickigen Fabriken und auf Plantagen schuften. Wir haben darüber mit Dominikanerschwester
Jordana Schmidt gesprochen. Die Erziehungsleiterin im Bethanien Kinder- und Jugenddorf
Waldniel (bei Mönchengladbach) setzt sich seit Jahren für die Rechte von Kindern ein.
„Ich
fürchte, dass viele Kinder genötigt sind zu helfen, ihre Familien zu ernähren. Gerade
in Dritt-Welt-Ländern ist es oft eine ganz schwierige Situation für Familien, so dass
auch die jüngeren Kinder mitarbeiten müssen. Das Problem dabei ist natürlich nicht
so sehr das Arbeiten an sich, sondern die Arbeitsbedingungen und oft das frühe Alter
und dass andere Rechte der Kinder beschnitten werden: Dass sie nicht zur Schule gehen
können, dass sie bleibende gesundheitliche Schäden davon tragen. Das ist etwas, was
absolut nicht geht.“
Jeder könne etwas gegen die Ausbeutung von Kindern
tun, meint die „Wort zum Sonntag“-Sprecherin.
„Ich finde das Bewusstsein
besonders wichtig, sich gerade bei den großen Firmen zu erkundigen, ob die Waren denn
durch Kinderarbeit produziert werden. Da haben wir als Verbraucher eine ganz große
Einflussmöglichkeit. Das hat auch Einfluss auf die Marktwirtschaft! Wenn wir das als
Verbraucher nicht hinterfragen und uns nicht nach den Produktionsbedingungen erkundigen,
denken immer alle, wir seien damit einverstanden. Zweiter Punkt ist natürlich an die
Öffentlichkeit zu gehen, wenn solche Dinge aufgedeckt werden, dann Stellung zu beziehen
für die Kinder und sich für Kinderrechte einzusetzen.“
Nach jüngsten Schätzungen
der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) müssen derzeit rund 218 Millionen Kinder
auf der Welt arbeiten. Mehr Informationen siehe die Homepage der UNO-Arbeitsorganisation
www.ilo.org.