2008-06-12 14:14:37

UNO: Kinderarbeit ist Ausbeutung


RealAudioMP3 Am Donnerstag begeht die UNO den „Welttag gegen Kinderarbeit“. Nach neuesten Schätzungen müssen immer noch über 200 Millionen Kinder arbeiten. Unter ihnen sind 126 Millionen Kinder unter 15 Jahren, die unter gefährlichen Bedingungen ausgebeutet werden. Sie müssen in Steinbrüchen, in stickigen Fabriken und auf Plantagen schuften. Wir haben darüber mit Dominikanerschwester Jordana Schmidt gesprochen. Die Erziehungsleiterin im Bethanien Kinder- und Jugenddorf Waldniel (bei Mönchengladbach) setzt sich seit Jahren für die Rechte von Kindern ein.

„Ich fürchte, dass viele Kinder genötigt sind zu helfen, ihre Familien zu ernähren. Gerade in Dritt-Welt-Ländern ist es oft eine ganz schwierige Situation für Familien, so dass auch die jüngeren Kinder mitarbeiten müssen. Das Problem dabei ist natürlich nicht so sehr das Arbeiten an sich, sondern die Arbeitsbedingungen und oft das frühe Alter und dass andere Rechte der Kinder beschnitten werden: Dass sie nicht zur Schule gehen können, dass sie bleibende gesundheitliche Schäden davon tragen. Das ist etwas, was absolut nicht geht.“

Jeder könne etwas gegen die Ausbeutung von Kindern tun, meint die „Wort zum Sonntag“-Sprecherin.

„Ich finde das Bewusstsein besonders wichtig, sich gerade bei den großen Firmen zu erkundigen, ob die Waren denn durch Kinderarbeit produziert werden. Da haben wir als Verbraucher eine ganz große Einflussmöglichkeit. Das hat auch Einfluss auf die Marktwirtschaft! Wenn wir das als Verbraucher nicht hinterfragen und uns nicht nach den Produktionsbedingungen erkundigen, denken immer alle, wir seien damit einverstanden. Zweiter Punkt ist natürlich an die Öffentlichkeit zu gehen, wenn solche Dinge aufgedeckt werden, dann Stellung zu beziehen für die Kinder und sich für Kinderrechte einzusetzen.“

Nach jüngsten Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) müssen derzeit rund 218 Millionen Kinder auf der Welt arbeiten. Mehr Informationen siehe die Homepage der UNO-Arbeitsorganisation www.ilo.org.

(rv 12.06.2008 mc)








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