Bolivien: Dialog zwischen Regierung und Opposition unterbrochen
Die schwere innere Krise des Landes geht weiter. Gespräche zwischen Regierung und
Opposition sind bis zum 10. August unterbrochen worden; damit sind Vermittlungsbemühungen
der Kirche, internationaler Organisationen und „befreundeter Länder“ zunächst gescheitert.
Bei den Gesprächen ging es um die neue Verfassung – ein Projekt, das Präsident Evo
Morales gegen die Opposition durchgesetzt hat – und um Autonomie-Bestrebungen mehrerer
reicher Provinzen. Die größte konservative Partei namens „Podemos“ hatte an den Gesprächen
von vornherein nicht teilgenommen. Am 10. August stellen sich der Präsident und die
Provinz-Gouverneure einer Volksabstimmung, die die politische Landkarte Boliviens
drastisch verändern könnte. Wenn Morales bei dem Referendum nicht genug Zustimmung
findet, ist mit Neuwahlen binnen sechs Monaten zu rechnen.