2008-06-10 13:46:51

Somalia: 90 Tage Waffenruhe


RealAudioMP3 Die katholische Kirche begrüßt das Waffenstillstandsabkommen für Somalia. Das sagt der Apostolische Administrator in Mogadischu, Bischof Giorgio Bertin, gegenüber Radio Vatikan. Die somalische Übergangsregierung und die von Islamisten dominierte Oppositionsbewegung einigten sich in den vergangenen Stunden auf eine Waffenruhe. Bischof Bertin:

„Versuche, einen Frieden auszuhandeln, waren bislang stets gescheitert. Eine erste Runde der neuen Friedensgespräche war Mitte Mai erfolglos zu Ende gegangen. Die Gespräche haben erst durch den Besuch einer Delegation des UNO-Sicherheitsrates vor einer Woche neuen Schub bekommen. Regierung und die Opposition haben nun endlich einen Vertrag unterschrieben. Darin ist auch festgeschrieben, dass sich die äthiopischen Truppen aus Somalia zurückziehen müssen. Offen bleibt die Frage, ob UNO-Blauhelmtruppen stationiert werden sollen.“

Allein im vergangenen Jahr wurden nach Angaben internationaler Hilfs- und Menschenrechtsorganisation rund 6.000 Zivilisten bei Kämpfen in Somalia getötet.

„Die internationale Gemeinschaft ist nun gefordert, ihr Augenmerk auf dieses Land zu richten. Die UNO tut vieles für den Frieden hier, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Mir scheint es aber wichtig zu betonen, dass man jetzt nicht glauben sollte, es sei alles in Ordnung und der Friede sei unter Dach und Fach.“

In dem am Montag in Dschibuti veröffentlichten Vertragstext wird festgehalten, dass in den kommenden 90 Tagen die Waffen im ganzen Land ruhen sollen. Danach soll ein neues Abkommen geschlossen werden.
In Somalia herrscht seit dem Sturz von Machthaber Siad Barre 1991 Bürgerkrieg. Die äthiopische Armee war Ende 2006 eingeschritten, um islamistische Kämpfer zu vertreiben. Die Hauptstadt Mogadischu wird seitdem von heftigen Kämpfen erschüttert.

(afp/rv 10.06.2008 mg)








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