Die katholische Kirche
begrüßt das Waffenstillstandsabkommen für Somalia. Das sagt der Apostolische Administrator
in Mogadischu, Bischof Giorgio Bertin, gegenüber Radio Vatikan. Die somalische Übergangsregierung
und die von Islamisten dominierte Oppositionsbewegung einigten sich in den vergangenen
Stunden auf eine Waffenruhe. Bischof Bertin:
„Versuche, einen Frieden auszuhandeln,
waren bislang stets gescheitert. Eine erste Runde der neuen Friedensgespräche war
Mitte Mai erfolglos zu Ende gegangen. Die Gespräche haben erst durch den Besuch einer
Delegation des UNO-Sicherheitsrates vor einer Woche neuen Schub bekommen. Regierung
und die Opposition haben nun endlich einen Vertrag unterschrieben. Darin ist auch
festgeschrieben, dass sich die äthiopischen Truppen aus Somalia zurückziehen müssen.
Offen bleibt die Frage, ob UNO-Blauhelmtruppen stationiert werden sollen.“
Allein
im vergangenen Jahr wurden nach Angaben internationaler Hilfs- und Menschenrechtsorganisation
rund 6.000 Zivilisten bei Kämpfen in Somalia getötet.
„Die internationale
Gemeinschaft ist nun gefordert, ihr Augenmerk auf dieses Land zu richten. Die UNO
tut vieles für den Frieden hier, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Mir
scheint es aber wichtig zu betonen, dass man jetzt nicht glauben sollte, es sei alles
in Ordnung und der Friede sei unter Dach und Fach.“
In dem am Montag in
Dschibuti veröffentlichten Vertragstext wird festgehalten, dass in den kommenden 90
Tagen die Waffen im ganzen Land ruhen sollen. Danach soll ein neues Abkommen geschlossen
werden. In Somalia herrscht seit dem Sturz von Machthaber Siad Barre 1991 Bürgerkrieg.
Die äthiopische Armee war Ende 2006 eingeschritten, um islamistische Kämpfer zu vertreiben.
Die Hauptstadt Mogadischu wird seitdem von heftigen Kämpfen erschüttert.