2008-06-09 12:34:35

D: „Ständige Diakone müssen Profil gewinnen“


RealAudioMP3 Vierzig Jahre nach ihrer Wiedereinführung gibt es in der katholischen Kirche noch kein völlig klares Bild von Ständigen Diakonen. Das meinte der Kölner Kardinal Joachim Meisner bei einer Messfeier zur Erinnerung an die Weihe der ersten Ständigen Diakone der Neuzeit vor genau vier Jahrzehnten im Kölner Dom. Was das genaue Profil und die Aufgabe des Ständigen Diakons sei, darum werde derzeit noch gerungen. Das sei aber auch nicht erstaunlich, wenn man bedenke, dass etwa das Priesterbild 2000 Jahre Zeit gehabt habe, um sich zu „verfestigen“.

„Liebe Freunde, ich sehe im Diakonat keine Zwitterstellung zwischen Amt und Laien. Die Diakone sind ganz Kleriker - aber sie stehen doch durch ihren Beruf, den sie ja zum großen Teil noch ausüben, und durch ihre Familie viel mehr in der Welt, als wir - als Priester und Bischöfe. Und darum sind sie doch so eine Art Brücke vom Dienstamt in das allgemeine Priestertum unserer Laienchristen. Es ist ganz wichtig, dass unsere Diakone ihr eigenes theologisches Profil gewinnen und nicht den Priester, den Laien, den Welt-Christen imitieren."

Diakone sind in der katholischen Kirche männliche Seelsorger, die wie Priester taufen, trauen, beerdigen und predigen. Sie dürfen aber nicht die Messe zelebrieren, Krankensalbung spenden und Beichte hören. Ständige Diakone dürfen verheiratet sein und üben teilweise parallel einen Zivilberuf aus. Meisner bei der Jubiläumsmesse im Kölner Dom:

„Wenn es nur Bischöfe gäbe, dann wäre ein Bischof Mädchen für alles - er würde sein Profil verlieren und bliebe den Gemeinden seinen spezifischen Dienst der Einheit schuldig. Und wenn es nur Priester gäbe, wäre es ähnlich. Manche Menschen werden Christus nur kennen lernen können, wenn wir uns dazu hergeben. Christus in dieser Welt ist lebendiger mit uns als ohne uns - das ist zum Verrücktwerden! Aber es ist so, er hat es so gewollt!“

(rv/kna/domradio 09.06.2008 sk)







All the contents on this site are copyrighted ©.