Zwei deutsche Priester
müssen sich jetzt in Sachen Kindes-Missbrauch rechtfertigen: Im Bistum Paderborn wurden
auf dem PC eines Pfarrers kinder-pornographische Fotos gefunden, und fast zeitgleich
gibt es Missbrauchsvorwürfe gegen einen Priester im Bistum Essen. Ulrich Lothar, Pressesprecher
des Ruhrbistums, meinte gegenüber dem Kölner Domradio:
„Es gibt eine Verfahrensordnung
im Bistum Essen. Sobald wir Kenntnis von einem solchen Verdacht erlangen, beurlaubt
der Bischof den beschuldigten Priester oder Mitarbeiter sofort von seinem Dienst;
das ist auch unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe geschehen. Der Priester ist
in Untersuchungshaft; wir hatten am Dienstag erstmals die Möglichkeit, mit ihm Kontakt
aufzunehmen, und haben gleich anschließend die Öffentlichkeit informiert.“
Der
Beschuldigte weise die Vorwürfe zurück, so Lothar. Dem Sprecher liegt daran, zu betonen:
„Ich
denke, dass die deutschen Diözesen insgesamt gelernt haben, nicht zuletzt aus den
Vorfällen, die es in Amerika und andernorts gegeben hat. Es ist unser Bestreben als
Kirche, sehr deutlich zu machen, dass sexueller Mißbrauch auch ein schweres Verbrechen
ist; dass nichts unter den Teppich gekehrt werden darf; dass wir allerdings auch die
Persönlichkeitsrechte der Beschuldigten zu achten haben, denn nach wie vor gilt auch
in Deutschland bis zum Beweis des Gegenteils und bis zum Schuldspruch die Unschulds-Vermutung.“
Parallel
zum Strafverfahren vor dem weltlichen Gericht werde auch ein kirchenrechtliches Verfahren
aufgenommen, kündigte Lothar an. Bis zum Ergebnis beider Verfahren bleibe der Beschuldigte
beurlaubt.