Kirgisien: Junge darf nicht christlich beerdigt werden
Im dem asiatischen Land wächst die Sorge um die Religionsfreiheit für Christen. Grund
dafür ist der Konflikt um die Beerdigung eines Jungen aus christlicher Familie. Das
Missionswerk „Friedensbote“, das unter anderem Hilfsgüter in das zentralasiatische
Land bringt, hat einen Appell an den Staatspräsident gerichtet, sich für die verfassungsmäßig
garantierte Glaubensfreiheit der Christen in dem überwiegend muslimischen Land einzusetzen.
Der Vorfall, über den auch in kirgisischen Medien berichtet wurde, ereignete sich
im Dorf Kulanak nahe der Stadt Naryn. Nach einer Herzoperation war ein 14-Jähriger
der registrierten evangelikalen Gemeinde, am 18. Mai gestorben. Als Gemeindemitglieder
begannen, ein Grab auf dem christlichen Teil des Friedhofs auszuheben, verbot dies
eine Gruppe von Muslimen. Die Christen wandten sich an die Kreisverwaltung. Doch die
Muslime verlangten, dass entweder der Vater zum Islam übertrete oder der Leichnam
dem muslimischen Großvater übergeben solle, der ihn nach islamischem Ritus bestatten
könne, oder der Leichnam außerhalb des Dorfes verscharrt würde. Der Vater ließ sich
darauf jedoch nicht ein. Daraufhin drangen Soldaten und Milizbeamte in das Haus der
Familie ein, entfernten die Leiche und fuhren sie in einem Auto weg. Am folgenden
Tag fanden die Angehörigen eine frisch zugeschaufelte Grube am Bergpass Akkyja, in
die der Leichnam des Jungen nach Art eines Tieres verscharrt worden war. Aufgrund
dieses Vorfalls haben Christen aus dem Raum Paderborn ebenfalls eine Petition gegen
die Diskriminierung von Christen in Kirgisien an den Botschafter des Landes in Berlin,
Maratbek Bakijew, gerichtet.