Der Präsident des „Obersten Islamischen Rates“ befürchtet eine „heimliche christliche
Missionierung“ seines Landes. In einem Zeitungsinterview sagte Scheich Bouamrane (Abu
Amran), die Regierung sei Christen, die sich „an die islamischen Gesetze hielten“,
nicht feindlich gesinnt. Wer hingegen das in der Scharia festgeschriebene Missionsmonopol
für den Islam durch illegale, heimliche Evangelisierung durchbreche, werde „mit allen
Mitteln daran gehindert und auf das Schärfste bestraft“. Scheich Bouamrane rechtfertigte
außerdem die laufenden Schauprozesse gegen zum christlichen Glauben bekehrte Algier
und Algerierinnen als „Selbstverteidigung gegen ein feindseliges christliches Ausland“.
Die katholischen Bischöfe in Algerien hatten sich am 28. Februar besorgt über Schwierigkeiten
christlicher Gemeinschaften in dem nordafrikanischen Land geäußert. Sie protestierten
in einem Schreiben gegen den Entzug der Aufenthaltserlaubnis für den früheren Protestantenführer
Hugh Johnson. Eindringlich baten sie darum, die Maßnahme gegen den seit 45 Jahren
in Algerien lebenden Würdenträger zu überdenken.