2008-06-02 13:44:46

Europa: Wie Moscheen bauen?


Der Bau von Moscheen in Europa ist ein Prozess, der Dialog und wechselseitige Abstimmung braucht. Daran erinnert die Kommission der europäischen Bischofskonferenzen COMECE zum Abschluss eines Seminars über „Islam, Christenheit und Europa“, das Ende vergangener Woche im Europäischen Parlament stattfand. Die in Padua lehrende Soziologin Chantal Saint-Blancat wies bei dem Seminar darauf hin, dass die Errichtung von Moscheen das uns vertraute Stadtbild erschüttert. Dies führe zu Diskussionen und Spannungen, die allerdings auch positive Effekte haben könnten, so die Soziologin – etwa ein besseres Verständnis der Muslime für die europäische Auffassung von Säkularisierung. Auch sieht sie die Chance, den städtischen Raum in ein „Experimentierfeld für Pluralismus“ für Europas multikulturelle Gesellschaften zu verwandeln. Imam Yahya Sergio Pallavicini, Vizepräsident der Islamischen Religionsgemeinschaft Italiens, lehnte sowohl den religiösen als auch den laizistischen Extremismus ab und rief zur Entwicklung einer Kultur des religiösen Pluralismus auf. Er erinnerte an die Tatsache, dass die meisten großen Moscheen, die derzeit in den europäischen Hauptstädten gebaut werden, von Saudi-Arabien finanziert werden, und äußerte den Wunsch, dass die Moscheen Orte des Gebetes bleiben und nicht zu Plätzen der politischen Einflussnahme werden.
(pm 02.06.2008 gs)








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