2008-05-30 10:38:42

Südafrika: Kirchen verurteilen fremdenfeindliche Gewalt


RealAudioMP3 Die Welle fremdenfeindlicher Gewalt in Südafrika hat beim Gesamtafrikanischen Kirchenrat in Kenia große Enttäuschung und Abscheu ausgelöst. Er sei von den Übergriffen auf Ausländer in seinem Heimatland „peinlich und schmerzlich berührt“, erklärte der Generalsekretär der Dachorganisation, Mvume Dandala. Afrika stehe vor der Aufgabe, die Praxis der Trennung zu überwinden, meinte er bei der Konferenz in Nairobi.
Nach Angaben von südafrikanischen Bürgerrechtsorganisationen sind inzwischen mehr als 80.000 schwarze Ausländer vor Übergriffen geflohen. Rund 650 Zuwanderer aus Malawi, Simbabwe oder Mosambik wurden bisher verletzt. Unterdessen hielt die Flucht afrikanischer Ausländer in Nachbarländer und Notunterkünfte an. Die Regierung will deshalb in den kommenden Wochen Zeltlager errichten. Nicht alle sind mit den Regierungsplänen einverstanden, sagt der Chefredakteur der katholischen Zeitung in Kapstadt, Gunter Simmermacher:

„In der Touristenmetropole Kapstadt wird derweil über die Behandlung der bis zu 18.000 Vertriebenen gestritten, die vor der fremdenfeindlichen Gewalt geflohen sind. Während die Provinzregierung die verängstigten Menschen zurück in die Townships schicken will, plant die Stadt vorübergehende Sammellager. Alle sind aber von der Situation und den Lösungsvorschläge enttäuscht; vor allem bei den Flüchtlingen – die eine gewisse Solidarität erwartet haben – herrscht eine große Enttäuschung.“

Für den Südafrikaner Simmermacher hat aber nicht nur die Zentralregierung viele Fehler gemacht.

„Während die Provinzregierung die verängstigten Menschen zurück in die Townships schicken will, plant die Stadt vorübergehende Sammellager. Bürgermeisterin Helen Zille sagte, die Vertriebenen könnten nicht permanent in Gemeindesälen und Kirchen bleiben. Sie forderte das Militär auf, Vertriebene, die in Townships zurückkehren wollten, zu schützen. Hilfsorganisationen beklagten, dass in den Notunterkünften erste Infektionskrankheiten um sich griffen. Mir scheint aber, dass weder die Regierung noch die Lokalbehörden, die Situation im Griff haben.“

(rv 30.05.2008 mg)







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