Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat Diplomaten zufolge um eine Audienz
bei Papst Benedikt XVI. gebeten. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Der Staatschef
wird anlässlich eines UNO-Gipfels zum Thema Welternährung kommende Woche in Rom erwartet.
Es wäre das erste Treffen Ahmadinedschads mit dem Oberhaupt der katholischen
Kirche. Der Vatikan hat den iranischen Staatschef in der Vergangenheit wiederholt
wegen seiner Aussage kritisiert, Israel sollte von der Landkarte ausradiert werden.
Zugleich hat sich der Papst aber auch für einen Dialog mit dem Iran eingesetzt, um
den Streit um das umstrittene Atomprogramm des Landes mit dem Westen auszuräumen.
Mit Außenminister Manuchehr Mottaki hat sich Benedikt XVI. bereits getroffen.
Die
italienische Tageszeitung „La Repubblica“ spricht von „Verlegenheit im Vatikan“ angesichts
von Ahmadinedschads Anfrage zu einer Audienz. Die wahrscheinliche Lösung ist nach
Ansicht des Blattes, dass der iranische Präsident vom vatikanischen Kardinalstaatssekretär
Tarcisio Bertone empfangen wird. Zu einem Treffen mit Benedikt XVI. werde es dagegen
kaum kommen. Irans Präsident und der Papst kamen im Frühjahr 2005 fast zeitgleich
in ihre Ämter.