2008-05-27 10:29:21

Italien: Nein zu Ghettos für Ausländer


RealAudioMP3 Mit mahnenden Worten hat sich die italienische Kirche erneut in die aufgeheizte Debatte über Ausländer in Italien eingeschaltet. Zwar habe der Staat das Recht und die Pflicht, für die Sicherheit zu sorgen – aber Ausländer dürften nicht unter Generalverdacht gestellt oder in Ghettos abgedrängt werden. Das meinte der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, am Montag im Vatikan. Für alle, die nach Italien kämen, müsse eine gerechte Balance zwischen ihren Erwartungen und den ihnen sich bietenden Möglichkeiten gefunden werden; Menschen, die sich legal in Italien aufhielten, hätten Anspruch auf Integration und einen „Bürgerlichkeits-Pakt", so der Kardinal

Bei der Eröffnung der Bischofs-Vollversammlung sagte Bagnasco auch einige begütigende Sätze in Richtung derer, die der Kirche in Italien zu starke Einmischung in die Politik vorwerfen:

„Frei den Glauben ausdrücken; im Namen des Evangeliums an der öffentlichen Debatte teilnehmen; in Ruhe beitragen zur politischen und gesetzlichen Meinungsbildung und die Entscheidungen der Mehrheit akzeptieren – das kann doch niemals mit einer Bedrohung des weltlichen Charakters des Staates verwechselt werden. Nicht in Amerika und nicht in Europa. Die Kirche will niemandem eine religiöse Moral auferlegen. Sie bekräftigt aber immer schon – neben typisch religiösen Motiven – die fundamentalen Werte, die die Person als Herz der Gesellschaft definieren.“

(rv 27.05.2008 sk)








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