2008-05-19 15:30:27

Vietnam: Barmherzige Brüder nicht unterzukriegen


RealAudioMP3 Vietnam ist eines jener Länder, in denen es die katholische Kirche bis heute schwer hat. Eine der Ordensgemeinschaften, die auf dem Boden des kommunistisch regierten Landes in Fernost Flagge zeigen, sind die Barmherzigen Brüder, die sich in erster Linie der Krankenpflege annehmen. Generalsekretär ist Bruder Gian Carlo Lapi.

„Unser Orden hat in Vietnam in den vergangenen 50 Jahren wirklich viel erlitten. Nachdem 1975 die Kommunisten die Macht an sich gerissen hatten, konfiszierten sie sämtliche Schulen und Krankenhäuser, so auch unser Spital in Bien Hoa. Unsere kanadischen Mitbrüder mussten das Land verlassen. Die wenigen vietnamesischen Brüder blieben, allerdings wurden sie komplett isoliert. Nach einiger Zeit durften sie zwar als Mitarbeiter in die Klinik, aber das Regime ließ sogar eine Mauer zwischen dem Ordenshaus und dem angeschlossenen Spital hochziehen.“

Die Barmherzigen Brüder ließen sich freilich nicht entmutigen. In der Not schlugen sie sogar, erzählt der Generalsekretär, neue Wege der medizinischen Behandlung ein.

“Abgeschnitten von westlicher Medizin und ohne eigene Einrichtungen, konzentrierten die Brüder ihre Anstrengungen darauf, traditionelle asiatische Behandlungsmethoden weiter zu entwickeln. So zum Beispiel Kräutermedizin oder Akupunktur. Damit haben sie bemerkenswerte Risultate erzielt. Angesichts dieser Erfolge konnte nicht einmal die vietnamesische Regierung ihre Tätigkeit verbieten. Vielmehr wurde den Barmherzigen Brüdern eine Lizenz erteilt, eine eigene Klinik mit traditioneller Medizin in Tambien zu eröffnen. In dieses Zentrum kommen heute rund 300 Patienten täglich zur Behandlung. Die meisten von ihnen sind arm.“

 
(rv 19.05.2008 gs)








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