2008-05-19 14:24:48

Italien: "Fest des Glaubens" mit dem Papst


RealAudioMP3 Die Pastoralvisite Papst Benedikts in den Riviera-Bistümern an diesem Wochenende war ein „Fest des Glaubens“ – mit diesen Worten dankte Genuas Kardinal Angelo Bagnasco dem Kirchenoberhaupt für seinen Besuch, der am Sonntag Nachmittag mit einem Gottesdienst in Genua zu Ende ging.

Vor rund 100.000 Menschen auf dem größten Platz der ligurischen Hafenstadt rief Papst Benedikt am Dreifaltigkeitssonntag dazu auf, einen reflektierten Glauben zu entwickeln, der die Voraussetzung für den Dialog mit allen anderen Menschen sei.
Pflegt einen überlegten Glauben, der fähig ist, einen Dialog mit allen zu führen - mit den nichtkatholischen Brüdern, mit den Nichtchristen und den Nicht-Glaubenden. Treibt euer großzügiges Teilen mit den Armen und Schwachen nach der ursprünglichen Praxis der Kirche voran, indem ihr immer aus der Eucharistie Inspiration und Kraft zieht. … Ich ermahne alle, in der missionarischen Dimension zu wachsen, die ebenso wesentlich wie die Gemeinschaft ist. Die Dreifaltigkeit ist de facto gleichzeitig Einheit und Sendung.“

Zudem riet der Papst den Gläubigen, das Gemeinwohl auch vor berechtigte Einzelinteressen zu stellen und Parteiungen und Partikularismus zu vermeiden. In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte Benedikt XVI. eine theologische Ausführung zur Dreifaltigkeitslehre. Dabei nannte er den drei-einen Gott eine „dialogische Einheit“:

„Das menschliche Geschöpf, das nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen ist, spiegelt diese Verfassung: Es ist daher berufen, sich im Dialog zu verwirklichen, im Gespräch, in der Begegnung. Besonders Jesus hat uns geoffenbart, dass der Mensch wesentlich „Kind“ ist, Geschöpf, das in Beziehung zu Gott-Vater lebt. Der Mensch verwirklicht sich nicht in einer absoluten Autonomie, indem er sich vorspiegelt, Gott zu sein, sondern im Gegenteil indem er sich als „Kind“ wieder erkennt - eine offene Kreatur, ausgestreckt nach Gott und den Geschwistern, in deren Antlitz er das Bild des gemeinsamen Vaters wieder findet.“

Dieses Verständnis von Gott und vom Menschen liege einem entsprechenden Modell menschlicher Gemeinschaft und daher auch der Gesellschaft zugrunde, führte Papst Benedikt aus.

„Es ist ein Modell, das jeder normierenden, rechtlichen und institutionellen Regelung vorausgeht, ja ich möchte sagen sogar jeder kulturellen Spezifizierung. Es ist ein Modell der menschlichen Familie quer durch alle Zivilisationen, das wir Christen gewöhnlich seit unserer Kindheit ausdrücken, indem wir sagen, dass alle Menschen Kinder Gottes sind und daher alle Geschwister. Es handelt sich um eine Wahrheit, die seit dem Anfang hinter uns steht und gleichzeitig auch vor uns wie ein Projekt, nach dem wir uns bei jedem sozialen Aufbau ausrichten.“
 
(rv 19.05.2008 gs)









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