Lateinamerika rückt
wieder weiter nach oben in der Tagesordnung der EU. Das zumindest haben sich EU-Politiker
bei einem Gipfel mit lateinamerikanischen Politikern in der Hauptstadt Perus, Lima,
vorgenommen. Die Abschlusserklärung ruft zum Kampf gegen Armut und Ungleichheit auf.
Sie erwähnt aber auch das Thema Umwelt. Bernd Klaschka ist Geschäftsführer des deutschen
bischöflichen Lateinamerika-Hilfswerkes Adveniat - und urteilt an diesem Montag:
„Die
Ziele, die die Regierungschefs von Lateinamerika und die Repräsentanten der europäischen
Regierungen formuliert haben, sind Absichtserklärungen. Diese bekommen zwei Problemfelder
in den Blick, Zum einen die Armut, davon sind fast die Hälfte der Bevölkerung Lateinamerikas
betroffen. Und das Problem der Umwelt. Dieses Problem ist auch ein globales Problem.
Ich bin froh, dass man diese beiden Probleme in den Blick genommen und darüber gesprochen
hat.“
Armut, Ausgrenzung, Ungleichheit, diese unselige Dreierkombination,
von der jetzt die Staats- und Regierungschefs in Peru gesprochen haben, hat das Hilfswerk
Adveniat schon seit seiner Gründung im Blick.
„Armut grenz aus, zum Beispiel
von Bildung, vom Gesundheitswesen, von Möglichkeiten zu Arbeit. Armut ist also im
Grund eine große Geisel der Menschheit. Adveniat versucht besonders auf dem Bildungssektor
durch die Bildungseinrichtungen der katholischen Kirche in Lateinamerika gegen die
Armut zu kämpfen.“
Das Thema Armut hatte in diesen Tagen auch die deutsche
Bundeskanzlerin Angela Merkel mit im Gepäck. Sie besuchte u.a. Kolumbien, Brasilien
und Mexiko. Die beiden letztgenannten Länder sind jene, denen die EU den Status des
strategischen Partners zugesprochen hat. Klaschka sieht mit Interesse, was derzeit
gerade in Mexiko vor sich geht:
„Präsident Calderon versucht mit wirtschaftsliberalen
Methoden, die Armut zu bekämpfen, was ich persönlich für sehr schwierig halte. Die
Situation der Armut und der Menschen in Mexiko ist von Armut gekennzeichnet – man
spricht in zwischen auch davon, dass aufgrund der ökologischen Auswirkungen des Biosprits
der Hunger in Mexiko wachsen wird. Ich denke, es ist wichtig, dass die Regierung Calderon
zusammen und unterstützt von der europäischen Union gegen die Armut und gegen den
Hunger Maßnahmen ergreift, die an der Basis wirken.“ (rv 19.05.2008 gs)