Caritas-Präsident Peter Neher fordert nach der Veröffentlichung des Armutsberichtes
zu mehr öffentlichem Engagement bei der Armutsprävention in Deutschland auf. Die Caritas
beobachte schon seit langem, dass die Zahl der Menschen steigt, die Rat und Hilfe
brauchen. „Während früher der alleinstehende Obdachlose der typische Besucher unserer
Tafeln war, sind es nun auch Familien, die zum Monatsende kommen“, so Neher. „Suppenküchen
sind keine Lösung.“ Langfristig müsse es besser gelingen, die Spirale aus geringer
Bildung und Arbeitslosigkeit zu durchbrechen, denn diese beiden Faktoren seien entscheidend
für die Entstehung von Armut. Nur dann sei nachhaltig sichergestellt, dass mehr Menschen
als heute aus eigener Kraft ein Einkommen erzielen und ihr Leben ohne Transferleistungen
des Staates gestalten können. Aktuell sei erforderlich, beispielsweise die Regelsätze
zu erhöhen, um die Preissteigerungen bei lebenswichtigen Gütern aufzufangen. Für Kinder
müssten eigene und angemessene Regelsätze berechnet werden. Für Menschen, die vom
eigenen Einkommen ihrer Arbeit nicht leben können, seien Kombieinkommen und eine Entlastung
von Sozialabgaben erforderlich. (pm 19.05.2008 gs)