2008-05-18 18:43:57

Papst ruft Genuas Kirche zu Einheit auf


Papst Benedikt XVI. hat seinen Pastoralbesuch in den Riviera-Bistümern mit einem Gottesdienst in Genua beendet. Vor rund 30.000 Menschen auf dem größten Platz der ligurischen Hafenstadt rief er am Sonntagnachmittag dazu auf, das Gemeinwohl auch vor berechtigte Einzelinteressen zu stellen. «Schaut mit Vertrauen in die Zukunft und versucht diese gemeinsam zu bauen, vermeidet Parteiungen und Partikularismus», sagte Benedikt XVI., der bei der Abschlussmesse von Genuas Kardinal Angelo Bagnasco, der auch Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz ist, begrüßt wurde. Die Regierung war durch den aus Ligurien stammenden Entwicklungsminister Claudio Scajola vertreten.
Benedikt XVI. mahnte die Katholiken Genuas zu einem reflektierten Glauben und zum Dialog mit Christen anderer Konfessionen, Andersgläubigen und Nichtglaubenden. «Kirche Genuas, sei einig und missionarisch, um allen die Freude des Glaubens mitzuteilen. Ich ermahne alle, in der missionarischen Dimension zu wachsen, die
genauso wesentlich wie die Gemeinschaft ist», unterstrich der Papst.
«Der Mensch verwirklicht sich nicht in Autonomie»
In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte Benedikt XVI. eine theologische Darlegung der Dreifaltigkeitslehre, Inhalt des katholischen Festes an diesem Sonntag. Dabei nannte er drei-einen Gott eine «dialogische Einheit». Der Gott der Bibel sei kein in sich geschlossenes, selbstgenügsames Wesen, sondern Leben und Beziehung. Dementsprechend verwirkliche sich der als Gottes Ebenbild geschaffene Mensch in Dialog und Begegnung. Dieses Gottes- und Menschenbild bestimme ein Gesellschaftsmodell, das jeder rechtlichen Normierung und allen kulturellen Ausprägungen vorausgehe.
Den «einen und dreifaltigen Gott und die Person in Beziehung» nannte der Papst bindende Bezugspunkte für die Verkündigung der Kirche. In einer Gesellschaft zwischen Globalisierung und Individualismus müsse die Kirche für Gemeinschaft einstehen. «Der Mensch verwirklicht sich nicht in einer absoluten Autonomie, indem er sich vorspiegelt, ott
zu sein», so der Papst. Der Mensch müsse sich als Kind Gottes begreifen und im Antlitz seiner Geschwistern «das Bild des gemeinsamen Vaters» wiederfinden.

(kna 18.05.2008 mc)








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