Am Sonntagmorgen betete
Benedikt XVI. in Marienheiligtum „Madonna della Guardia“ in den Bergen nördlich von
Genua, wo er auch übernachtet hatte. Wie schon zuvor in Savona verlieh er dem Gnadenbild
der Muttergottes eine „Goldene Rose“, eine besondere päpstliche Auszeichnung. Anschließend
flog der Papst mit dem Hubschrauber in die Hafenstadt Genua. Erster Programmpunkt:
Der Besuch einer Kinderklinik Dabei mahnte er bei der Suche nach neuen Therapien
die Wertschätzung des Lebens an.
„Um wirklich die Zukunft zu meistern ist
es unerlässlich, dass diese Hoffnung von einem Verständnis des Lebens getragen ist,
das höher ausgreift und das dem Forscher, dem Arzt, dem Fachmann, den Krankenpflegern
und den Eltern erlaubt, vorbehaltlos all ihre Fähigkeiten einzusetzen, um die besten
Ergebnisse zu erzielen, die die Wissenschaft und die Technik heute ermöglichen, sowohl
was die Vorbeugung angeht als auch die Therapie.“
Benedikt XVI. lobte in
seiner Ansprache an die Mitarbeiter die wegen ihrer Forschungsarbeit landesweit bekannte
Klinik „Giannina Gaslini“ als ein „Heiligtum des Lebens und der Familie“. Ärzte und
Wissenschaftler sollten ihre medizinischen und technologischen Erkenntnisse in den
Dienst einer „positiven Globalisierung“ stellen und so ein Netz der Solidarität aufbauen.
Am Ende seiner Ansprache sprach er den kleinen Patienten Mut zu:
„Ich wende
mich zum Schluss an euch, liebe Kinder, um euch noch einmal zu sagen, dass der Papst
euch lieb hat. Ich sehe bei euch eure Familienangehörigen, die mit euch Momente der
Furcht und der Hoffnung durchleben. Glaubt fest daran: Gott lässt uns niemals im Stich.
Bleibt mit Ihm verbunden und ihr werdet niemals die Zuversicht verlieren; auch nicht
in den dunkelsten und schwierigsten Momenten.“
Der Papst besuchte auch
eine der 22 Abteilungen des Klinik-Komplexes, wo er einzelne Kinder segnete und mit
den Eltern sprach.
Die von dem Industriellen Gerolamo Gaslini gestiftete und
nach seiner im Alter von zwölf Jahren verstorbenen Tochter benannte Kinderklinik ist
die bedeutendste kindermedizinische Therapie- und Forschungseinrichtung in Italien
und zählt zu den größten ihrer Art in Europa. Träger ist die Stiftung Gerolamo Gaslini,
an deren Spitze laut Satzung als Präsident der jeweilige Erzbischof von Genua steht,
derzeit Kardinal Angelo Bagnasco, der auch Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz
ist.