Vatikan: Bischöfe sollen auf neue geistliche Bewegungen zugehen
Die Bischöfe sollen
mit Liebe den neuen Bewegungen begegnen. Dazu hat sie Papst Benedikt XVI. am Samstag
aufgerufen. In einer Audienz für die Teilnehmer eines vom Päpstlichen Laienrats für
Bischöfe aus aller Welt organisierten Seminars sagte Benedikt, die Oberhirten hätten
für die Einheit der Kirche zu sorgen ohne die Vielfalt der Charismen zu unterdrücken.
„Den
neuen Bewegungen in Liebe zu begegnen drängt uns dazu, sie wirklich kennenzulernen,
ohne bei oberflächlichen Eindrücken stehen zu bleiben oder bei einseitigen Urteilen.
Es hilft uns zu verstehen, dass die kirchlichen Bewegungen und die neuen Gemeinschaften
kein „Problem“ sind oder ein weiteres Risiko, die uns zusätzlich zu unseren zahlreichen
Aufgaben belasten. Nein! Sie sind ein Geschenk Gottes, eine kostbare Ressource um
mit ihren Charismen die ganze christliche Gemeinde zu bereichern.“
Die
Bischöfe sollten dankbar sein für den missionarischen Eifer, den die neuen Gemeinschaften
zeigten. Allerdings:
„Wer die Aufgabe hat zu unterscheiden oder zu führen,
maße sich nicht an, sich als Herr über die Charismen aufzuspielen, sondern er hüte
sich vielmehr vor der Gefahr sie zu ersticken (Vgl. 1 Tess 5.19-21). Er muss der Versuchung
widerstehen, alles gleich machen zu wollen, wo der Heilige Geist die Vielfalt gewollt
hat, um am Aufbau des einen Leibes Christi mitzuwirken.“
Ein erstes Studienseminar
dieser Art fand 1999 statt, ein Jahr nachdem Johannes Paul II. Vertreter der neuen
Bewegungen am 30. Mai 1998 begegnet war.