Der Vorsitzende der türkischen katholischen Bischofskonferenz, Bischof Luigi Padovese,
hat erneut auf das Problem des fehlenden kirchlichen Rechtsstatus in der Türkei hingewiesen.
Der Agentur „kathpress“ sagte er wörtlich: „Wir existieren de facto, aber nicht de
jure". Das Fehlen jeglicher rechtlicher Anerkennung sei das "zentrale Problem und
das Hemmnis für jede weitere Stärkung des Christentums in der Türkei". Greifbar werde
dies vor allem im alltäglichen religiösen Leben, wie etwa bei der Anstellung von Seelsorgepersonal.
Derzeit müssen Priester und Ordensleute ihr Visum jährlich erneuern lassen. Auch spiele
der Rechtsstatus bei der Rückgabe von Kirchengütern eine Rolle. "Wem sollte der Staat
die Güter auch zurückgeben, wenn wir offiziell nicht existieren?", erklärt der Bischof.
Zudem sei die Kirche nicht in das kulturelle Leben integriert. Da man allein auf ausländische
Priester angewiesen sei, werde die Kirche von vielen als Fremdkörper im Land betrachtet.
Vom Gelingen der Integration werde der Fortbestand des Christentums in der Türkei
abhängen, glaubt Padovese. (kap 14.05.2008 on)