Vatikan/Italien: Kardinal gegen neue Einwanderungspolitik
Kurienkardinal Renato Raffaele Martino hat Pläne der neuen italienischen Regierung
zu einem härteren Vorgehen gegen illegale Einwanderer kritisiert. Er frage sich, ob
es möglich sei, gegen den Text der UNO-Menschenrechtserklärung zu handeln, sagte Martino
im Interview mit der italienischen Tageszeitung „Il Messaggero“ (Dienstag). In der
Konvention seien Freizügigkeit und Auswanderungsfreiheit klipp und klar als Rechte
festgeschrieben, so der Präsident des Päpstlichen Rates „Iustitia et Pax“. Der Staat
habe die Aufgabe, die Zuwanderung in „harmonischer und solidarischer Weise“ zu regulieren,
so Martino weiter. Er nannte es eine Ironie, dass die geplanten Sanktionen gegen illegale
Migranten in Italien mit den 60-Jahr-Feiern der internationalen Menschenrechtserklärung
zusammenfielen. (kna/pm 13.05.2008 bp)