Helfer und Augenzeugen zeichnen ein immer düstereres Bild von der Lage im Land. Mehr
als eine Woche nach dem verheerenden Wirbelsturm „Nargis“ sieht die Hilfsorganisation
Oxfam durch Seuchen das Leben von mehr als 1,5 Millionen Menschen in Gefahr. Viele
Helfer seien in Bangkok „gestrandet“ und warteten dort auf Einreisegenehmigungen,
erklärte der Leiter des Asienreferats bei Caritas International, Reinhard Würgner,
dem Kölner Domradio. Niemand kenne die Kriterien, nach denen die birmanischen Behörden
ein Visum erteilten oder verweigerten. Einem Caritas-Mitarbeiter sei es gelungen,
ins Land zu kommen, so Würgner. Schätzungen zufolge seien erst 10 bis 20 Prozent der
Hilfsbedürftigen überhaupt erreicht worden. „Es ist ein Wettlauf mit der Zeit.“ Der
Caritas-Experte kritisiert die Militärregierung Burmas, die die Katastrophe offenbar
nicht ernst genommen habe. Ein Vergleich mit der schnellen chinesischen Reaktion auf
das Erdbeben zeige, welche Handlungsmöglichkeiten bestanden hätten. (dr 13.05.2008
bp)