2008-05-10 13:43:02

Brasilien: Empörung über Freispruch im Mordfall Stang


Die Brasilianische Bischofskonferenz hat sich empört über den Freispruch im Fall der 2005 ermordeten Missionarin Dorothy Stang geäußert. Das Urteil zugunsten des Farmers, der die Tat beauftragt haben soll, erhöhe die Sorge um alle gegenwärtig mit Mord Bedrohten im Amazonasgebiet, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung. Zu den Bedrohten gehören die drei Bischöfe Erwin Kräutler, Flavio Giovenale und Jose Luis Azcona Hermoso.
„Wir hoffen, dass das jüngste Gerichtsurteil den Kampf für Wahrheit und Gerechtigkeit nicht schwächt“, heißt es in der Erklärung der Bischöfe. Sie forderten die Justiz im Amazonas-Teilstaat Para auf, das Recht wiederherzustellen und Straflosigkeit zu tilgen. Zugleich sichern sie den Urwaldgemeinden, in denen Stang tätig war, ihre Unterstützung zu. Diese sollten die Mission der Ermordeten fortsetzen und ganz in ihrem Sinne weiter Menschenrechtsverletzungen und Umweltverbrechen anprangern.
Das Gericht bezweifelte in seiner Entscheidung vom Dienstag, dass der Mann den Mord in Auftrag gegeben und bezahlt hat. Zuvor war der Farmer zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva kritisierte den Freispruch. Er beschädige den Ruf Brasiliens im Ausland. Die bischöfliche Bodenpastoral CPT rief am Freitag Menschenrechtsorganisationen in aller Welt auf, öffentlichen Druck auf die brasilianische Justiz auszuüben.
(apic 10.05.2008 mc)








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