Die US-amerikanischen Bischöfe sprechen bei ihrer nächsten Vollversammlung im Juni
unter anderem über Stammzellforschung und über den sexuellen Missbrauch durch Kleriker.
Wissenschaftler der City University of New York stellen den Stand ihrer Forschungen
zu den Gründen und Zusammenhängen des Missbrauchs unter Priestern vor. Die Bischöfe
wollen danach einen Gesprächsleitfaden für Priester und Bischöfe erarbeiten, in den
die Erfahrungen des bisherigen Umgangs der Kirche mit Missbrauchsvorwürfen und die
bereits im Jahr 2002 verabschiedete Charta zum Schutz von Kindern und Jugendlichen
einfließen sollen. Den größten Teil der Vollversammlung werden die Beratungen zur
Stammzellforschung mit menschlichen Embryonen einnehmen. Ein Dokument des Lebensschützer-Komitees
weist Argumente für die Forschung zurück. „Wenn einmal die grundlegende, moralische
Line überschritten wird, die davor schützt, den Menschen nur als bloßes Wissenschaftsobjekt
zu sehen, dann gibt es kein Zurück mehr“, heißt es in dem Entwurf. Zudem soll die
Konferenz, so ein Vorschlag, für die Überarbeitung der katholischen Direktiven zu
lebensverlängernde Maßnamen stimmen. Zu Beginn der Konferenz werden sich die Oberhirten
aber mit einer neuen Übersetzung der Texte für den Gottesdienst befassen. Der Vorsitzende
des Liturgischen Komitees, Bischof Arthur Serratelli, spricht von der „letzten Phase
der Anpassung der Lateinischen Messe an die Bedürfnisse der Vereinigten Staaten“.
Ein wesentlicher Aspekt betreffe die spanische Bevölkerung. Das formale spanische
„vosotros“ für „Euch“ soll in der Messordnung mit dem gleichbedeutenden, aber gebräuchlicheren
„ustedes“ ersetzt werden. „Vosotros“ gehöre nur noch in Spanien selbst zur täglichen
Sprache. Die Messe sollte sich deshalb dem Sprachgebrauch der „Hispanics“ in Amerika
anpassen, heißt es in der Einleitung zum Änderungsentwurf. Die US-amerikanischen Bischöfe
kommen vom 12. Juni für drei Tage in Orlando Florida zusammen. (cns 08.05.2008
on)