2008-05-07 13:18:02

Vatikan: Chinesen spielen dem Papst auf


RealAudioMP3 Ein ganz besonderes Konzert gibt es am Mittwoch Abend im Vatikan: Das Chinesische Philharmonie-Orchester führt in Anwesenheit des Papstes Mozarts „Requiem“ auf. Ein Ereignis mit Zwischentönen und Signalcharakter, glaubt der vatikanische China-Experte Angelo Lazzarotto im Gespräch mit Radio Vatikan.

„Die Musik hilft dem Dialog zwischen Völkern und Kulturen auf die Sprünge. Zum Beispiel hat die Pekinger „Volkszeitung“ schon im Vorfeld über das Konzert berichtet und von einem kulturellen Gespräch der Völker gesprochen, und sehr ähnlich drückte sich ein Vertreter des Außenministeriums aus: ein Austausch von Volk zu Volk, durch Kultur und Kunst.“

Es sei sicher eine besondere Hommage an den Musikliebhaber Benedikt, dass das Pekinger Orchester seine Europatournee in Rom starte.

„Das ist ein junges Orchester, im Jahr 2000 gegründet, und es hat schon vor zwei Jahren auf einem Musikfestival in Peking dieses „Requiem“ aufgeführt – und zwar in einer Kirche, der Josefskirche. Eine weitere Aufführung gab es dann im April letzten Jahres in der Kathedrale von Shanghai, zum vierhundertsten Jahrestag der Gründung des Bistums.“

Die Nachrichtenagentur Asianews berichtet, dass Christen in China das Konzert für den Papst als ein „Zeichen der Entspannung“ ansehen. Allerdings bestehe die Gefahr, dass es sich um eine „Werbekampagne Chinas handle in einem Moment, wo es auf internationaler Bühne nicht gut dastehe“. Die Agentur spricht von vielen Anzeichen dafür, dass es innerhalb der chinesischen Führung, vor allem im Außenministerium, „Interesse an einer Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit dem Vatikan“ gibt. Ein anderer Teil der Führung in Peking sei hingegen noch altem, ideologischem Denken verhaftet.

(rv/asianews 07.05.2008 sk)







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