Ein ganz besonderes
Konzert gibt es am Mittwoch Abend im Vatikan: Das Chinesische Philharmonie-Orchester
führt in Anwesenheit des Papstes Mozarts „Requiem“ auf. Ein Ereignis mit Zwischentönen
und Signalcharakter, glaubt der vatikanische China-Experte Angelo Lazzarotto im Gespräch
mit Radio Vatikan.
„Die Musik hilft dem Dialog zwischen Völkern und Kulturen
auf die Sprünge. Zum Beispiel hat die Pekinger „Volkszeitung“ schon im Vorfeld über
das Konzert berichtet und von einem kulturellen Gespräch der Völker gesprochen, und
sehr ähnlich drückte sich ein Vertreter des Außenministeriums aus: ein Austausch von
Volk zu Volk, durch Kultur und Kunst.“
Es sei sicher eine besondere Hommage
an den Musikliebhaber Benedikt, dass das Pekinger Orchester seine Europatournee in
Rom starte.
„Das ist ein junges Orchester, im Jahr 2000 gegründet, und
es hat schon vor zwei Jahren auf einem Musikfestival in Peking dieses „Requiem“ aufgeführt
– und zwar in einer Kirche, der Josefskirche. Eine weitere Aufführung gab es dann
im April letzten Jahres in der Kathedrale von Shanghai, zum vierhundertsten Jahrestag
der Gründung des Bistums.“
Die Nachrichtenagentur Asianews berichtet, dass
Christen in China das Konzert für den Papst als ein „Zeichen der Entspannung“ ansehen.
Allerdings bestehe die Gefahr, dass es sich um eine „Werbekampagne Chinas handle in
einem Moment, wo es auf internationaler Bühne nicht gut dastehe“. Die Agentur spricht
von vielen Anzeichen dafür, dass es innerhalb der chinesischen Führung, vor allem
im Außenministerium, „Interesse an einer Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit dem
Vatikan“ gibt. Ein anderer Teil der Führung in Peking sei hingegen noch altem, ideologischem
Denken verhaftet.