In der akuten Hungerkrise
setzt der Vatikan Hoffnungen auf den Nahrungsmittelgipfel der UNO-Welternährungsorganisation
FAO im Juli. Die reichen Staaten hätten ihre im Jahr 2000 formulierten Millenniumsziele
bisher klar verpasst, andere Prioritäten hätten das wichtigste humanitäre Ziel der
Weltgemeinschaft einfach verdrängt, beklagt Vatikansprecher P. Federico Lombardi:
„Was auf der Welt fehlt, ist nicht Nahrung im physischen Sinn oder
die Fähigkeit, Nahrung herzustellen. Was fehlt, ist vielmehr der Wille, zuerst das
dringendste Problem zu lösen: dass die Armen zu Essen haben. Andere Dinge, andere
Sorgen sind in den Vordergrund getreten. Zum Beispiel steigen die Rüstungsausgaben
kontinuierlich. Andere Interessen leiten das Spiel unserer Welt, auch wenn der Millenniumsgipfel
das Ziel Nummer eins klar und richtig formulierte. Doch eine Erklärung ist EINE Sache
– die andere ist die harte Realität. Nun blicken wir auf den Nahrungsmittelgipfel
der FAO im Juli. Er ist eine andere Gelegenheit, die man nutzen muss. Denn unterdessen
sterben zu viele Arme.“
Die Nahrungsmittelkrise hat laut Weltbank in bereits
mehr als 30 Ländern zu Protesten und Unruhen geführt. Zu den 800 Millionen Hungernden
könnten durch die Krise etwa 340 bis 360 Millionen dauerhaft dazukommen, fürchten
Fachleute. (rv 05.05.2008 gs)