Der Glaube spielt
für die Entwicklung Europas eine immer wichtigere Rolle. Das haben die Vertreter der
Kirchen Europas, des Judentums und der islamischen Gemeinschaften beim Jahrestreffen
mit den Europäischen Institutionen an diesem Montag betont. Mit dabei waren auch die
Präsidenten der EU-Kommission, des EU-Parlaments und des Europäischen Rates. Für den
Stellvertretenden Generalsekretär der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen
Gemeinschaft (Comece), Stefan Lunte, hat das Treffen einen Hauptzweck.
„Wir
verbinden mit dem Treffen vor allem die Hoffnung, dass wir auch weltweit zeigen können,
wie wichtig die Religion in einer pluralen Gemeinschaft ist und wie bedeutend sie
für die Politik sein kann. Es geht um einen echten Austausch und nicht um eine Alibi-Übung.
Die Zusammenkunft ist eine echte Gelegenheit, um einander die Meinung zu sagen, wie
man so schön auf Deutsch sagt.“
Die Kirchenvertreter sprachen vor allem
das Problem des Klimawandels an.
„Wenn es in Europa eine echte Antwort auf
die Herausforderungen des Klimawandels geben soll, dann muss das auf der europäischen
Ebene – also auf der Ebene der EU – geschehen. Die Europäische Kommission hat dazu
bereits im vergangenen Januar sehr mutige Vorschläge auf den Tisch gelegt. Jetzt wird
es darum gehen, ob tatsächlich diese Vorschläge wirklich umgesetzt werden können.
Das hat Auswirkungen auf unseren Lebensstil. Im Sinne eines bewussten Umgangs mit
der Natur und eines echten Bewahrens der Schöpfung haben die Kirchen und die Religionsgemeinschaften,
ein großes Interesse, sich mit diesen Fragen zu befassen.“
Doch die Kirchen
tragen selber eine wichtige Verantwortung für den Frieden der Völker Europas bei,
davon ist auch Stefan Lunte überzeugt.
„Diesen Bereich muss man im Zusammenhang
mit dem Europäischen Jahr für den interkulturellen Dialog 2008 stellen. Deshalb wollten
die Organisatoren dieses heutigen Treffens das Thema des interkulturellen Dialogs
aufgreifen. Damit verbunden ist auch, welchen positiven Beitrag die Kirchen für den
Frieden leisten können. Man denke nur an das Beispiel in Nordirland oder die Initiativen
im ehemaligen Jugoslawien. Es gut, dass auf so hoher Ebene, die Verantwortlichen der
Kirchen und Religionsgemeinschaften mit den Verantwortlichen der EU über dieses Thema
sprechen.“
Vertreter der Katholischen Kirche waren der Präsident der Comece
und Diözesanbischof Adrianus van Luyn, Kardinal Franc Rodé, Kardinal Audrys Juozas
Backis sowie Kardinal Keith Patrick O'Brien. Auch der Generalsekretär der Comece,
Monsignor Noël Treanor sowie Vertreter der anglikanischen, der protestantischen und
der orthodoxen Kirchen, gemeinsam mit Vertretern des Judentums und des Islam waren
dabei. (rv 05.05.2008 mg)