Mit einem Gottesdienst
hat die Schweizergarde im Vatikan ihres vor zehn Jahren ermordeten Kommandanten Alois
Estermann gedacht. Gardekaplan Alain de Raemy betete für Estermann, die mit ihm getötete
Ehefrau Gladys Meza Romero und den Attentäter Cedric Tornay. Er hoffe, dass alle drei
Verstorbenen Heilung und Läuterung im Licht Christi gefunden hätten, so der Geistliche
in dem Gottesdienst am Samstagabend. Estermann war am 4. Mai 1998 kurz nach seiner
Ernennung zum Kommandanten der päpstlichen Schutztruppe gemeinsam mit seiner Frau
von dem 23-jährigen Vizekorporal Tornay erschossen worden; der Täter nahm sich anschließend
selbst das Leben. Derweil bereiten sich 33 Rekruten auf die Vereidigung am 6. Mai
vor. Die Feier im Damasushof wird minutiös geplant und geprobt. Das bestätigen auch
zwei junge Schweizergardisten, die am Dienstag an der Zeremonie teilnehmen. Der 22-jährige
Christian Mettler spielt beispielsweise in der Musikband der Garde, die die Feier
musikalisch umrahmen wird.
„Wir proben schon seit langer Zeit. Das gilt
nicht nur für die Musik. Auch der ganze Ablauf der Vereidigungsfeier wurde bis ins
letzte Detail mehrmals besprochen und geübt.“
Für den 24-jährigen Daniel
Ruoss handelt sich um einen wichtigen Moment in seinem Leben.
„Wir haben
ja bereits bei unserer Ankunft einen Vertrag unterschrieben, in der es heißt, dass
wir bereit sind, den Papst sogar mit unserem eigenen Leben zu schützen. Das bedeutet
mir persönlich sehr viel.“