Mehrere tausend Menschen
versammelten sich am Sonntag im Trierer Dom, um an der Seligsprechung der Gründerin
des Ordens der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, Mutter Maria Rosa Flesch, teilzunehmen.
Der Gottesdienst fand unter der Leitung des Kölner Kardinals Joachim Meisner statt.
Mit der Seligsprechung der Ordensgründerin stellt die katholische Kirche fest, dass
Mutter Rosa (1826-1906) vorbildlich aus dem Glauben gelebt habe und Christus in besonderer
Weise nachgefolgt sei. Das Seligsprechungsverfahren war 1957 auf Antrag der Waldbreitbacher
Franziskanerinnen vom Trierer Bischof eingeleitet worden. Im vergangenen Jahr schloss
der Papst es ab. Kurz zuvor hatte die vatikanische Kongregation für die Selig- und
Heiligsprechungen die nach ihrem Urteil medizinisch nicht erklärbare Heilung einer
jungen Frau Mitte der 1980er Jahre als Wunder anerkannt, das auf die Fürsprache von
Mutter Rosa hin geschehen sei. 2005 stellte die Kongregation die Tugendhaftigkeit
von Mutter Rosa fest. Mutter Rosa – mit bürgerlichem Namen Margaretha Flesch –
wird häufig als „Schwester der Armen“ bezeichnet. In Schönstatt bei Vallendar geboren,
wuchs sie in eher ärmlichen Verhältnissen auf, kümmerte sich später um Kranke, Arme
und um Waisenkinder. 1863 begründete sie in dem an der Wied gelegenen Waldbreitbach,
das zum Bistum Trier gehört, die Ordensgemeinschaft der dort nach wie vor mit ihrem
Mutterhaus ansässigen Waldbreitbacher Franziskanerinnen. Bis 1878 Generaloberin, wurde
Mutter Rosa in der Folgezeit in ihrem Orden ausgegrenzt. Sie starb im Alter von 80
Jahren. Erst Jahrzehnte später erinnerte sich der Orden wieder seiner Gründerin. Zur
Seligsprechungsfeier haben sich unter anderen zahlreiche kirchliche Würdenträger aus
dem In- und Ausland angesagt, darunter der frühere Trierer Oberhirte und jetzige Münchener
Erzbischof Reinhard Marx. (rv/domradio/kna 04.05.2008 mg)