2008-05-02 13:36:42

Ghana: „Hunger ist eine Schande“


RealAudioMP3 Dass es heute noch Hunger gibt, ist eine Schande. Das sagt angesichts der akuten Nahrungsmittelkrise und der Bemühungen der UNO, sie zu mildern, der Erzbischof von Accra, Hauptstadt des westafrikanischen Landes Ghana. Zwar sei es löblich, dass die UNO nun eine „Task Force“ zur Bekämpfung der Nahrungsmittelteuerungen beschlossen habe. Doch wüssten viele der Abermillionen Menschen, die vom Hunger bedroht sind oder bereits an Mangelerscheinungen leiden, nicht, was sie von solchen Maßnahmen halten sollen, so Erzbischof Charles Palmer-Buckle:


„Ich bin etwas skeptisch. Wie oft haben denn die so genannten reichen Länder, die über zahlreiche Ressourcen verfügen und Nahrungsmittel in Silos lagern, Dinge versprochen, die sie nie gehalten haben? Ich bin davon überzeugt, dass die Welt heute genug landwirtschaftliche Produkte hat, um alle Menschen der Welt zu ernähren, ohne dass irgend jemand hungern müsste. Dass es heute noch Hunger gibt, halte ich für eine echte Schande.“

Papst Benedikt XVI. habe gut daran getan, beim Regina Coeli vom vergangenen Sonntag auf die vielfältigen Probleme Afrikas hinzuweisen, sagt Erzbischof Palmer-Buckle. Er macht auch auf den politischen Aspekt der Nahrungsmittelkrise aufmerksam.


„Wir nutzen die Gelegenheit, an die Weltkirche zu appellieren, uns zu helfen. Vor allem aber wollen wir auch mit Politikern sprechen, und zwar auf internationaler Ebene. Zu oft misslingt es unseren Politikern und Staatschefs, über die eigenen Interessen und die eigene Macht hinauszusehen. Sie sind beispielsweise dazu bereit, eine Menge Geld zusammenzukratzen, um sie für Waffen auszugeben, die am Ende ausschließlich Tragödien anrichten. Darüber vergisst man, dass Afrika auch viel Gutes zu bieten hat – etwa einen großen spirituellen und religiösen Reichtum.“
(rv 02.05.2008 gs)








All the contents on this site are copyrighted ©.