Der scheidende Präsident des Israelitischen Gemeindebunds, Alfred Donath, warnt davor,
durch Kritik an Israel antisemitische Gefühle in der Schweiz zu schüren. „Jede Verschärfung
der Spannungen im Nahen Osten, ob es nun die Libanon-Kriege oder die Intifadas seien,
löste in der Schweiz zahlreiche gegen Israel gerichtete Manifestationen aus“, sagte
Donath auf der Delegiertenversammlung in La Chaux-de-Fonds. Die Zahl der Antisemiten
in der Schweiz schwanke stark, aber jede Krise im Nahen Osten gebe ihnen willkommene
Gelegenheit, sich bemerkbar zu machen, sagte Donath. Natürlich seien die Kritik und
die Reaktionen auf die Politik Israels grundsätzlich legitim und nicht an sich antisemitisch.
Aber dadurch werde auch der Antisemitismus geschürt, „denn jene, welche die Schweizer
Juden dafür verantwortlich machen, sind zahlreich“.