In dem kommunistisch regierten Land werden Sicherheits- und Geheimdienstmitarbeiter
theologisch geschult und angewiesen, sich als Christen auszugeben, um sich Zugang
zu Gebetsversammlungen im Untergrund zu verschaffen. Das berichten Flüchtlinge aus
Nordkorea nach Angaben der Agentur idea. Ziel dieser sogenannten Spionageabwehr sei
es, die als Konterrevolutionäre und Staatsfeinde angesehenen christlichen Gruppen
zu beseitigen. Bei der Suche nach Christen spannten die Geheimdienste auch Partei-Blockwarte
ein, die Bewohner beobachten und denunzieren. Wer beispielsweise mit einer Bibel angetroffen
werde, werde noch vor dem Verhör verprügelt. Zurückkehrende Flüchtlinge aus China
würden befragt, ob sie in Kontakt zu südkoreanischen Missionaren oder Evangelisten
gekommen seien. Wenn dies der Fall sei, würden sie dem Nationalen Sicherheitsdienst
übergeben. Dann seien sie „so gut wie tot“. Christen würden meist in Arbeitslagern
eingesperrt, so die Agentur weiter. Ein Agent, der 20 Jahre in einem Lager für politische
Gefangene gearbeitet hatte, berichtet von Geheimexekutionen, bei den Christen vor
ihrer Erschießung ihre eigenen Gräber ausheben mussten.