Die Kirche muss sich
weiterhin für internationale Beziehungen im Zeichen von Verantwortung und Solidarität
einsetzen. Das hat Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch betont. Bei der Generalaudienz
auf dem Petersplatz hielt er Rückschau auf seine Pastoralreise in die USA. In seiner
Rede vor der UNO-Vollversammlung habe er vor allem die große Bedeutung der Allgemeinen
Erklärung der Menschenrechte vor 60 Jahren unterstreichen wollen. Die Vereinigten
Staaten bezeichnete das Kirchenoberhaupt als „Heimat der Religionsfreiheit“. Von jeher
wirkten dort religiöse, ethische und politische Prinzipien zusammen. Das Land sei
ein gelungenes Beispiel für eine „gesunde Laizität“. Die Kirche könnte in voller Freiheit
ihren Verkündigungsdienst ausüben und gleichzeitig als „kritisches Gewissen“ zum Aufbau
einer menschenwürdigen Gesellschaft beitragen, betonte Benedikt XVI. Auf Deutsch
sagte er: „Die ereignisreichen Tage vom 15. bis zum 21. April standen unter
dem Motto ,Christus unsere Hoffnung’. Mein Ziel war es, als Nachfolger Petri meine
Brüder und Schwestern im Glauben an den Auferstanden zu stärken und zu einem geisterfüllten
Dienst an ihren Mitmenschen und an der Gesellschaft zu ermutigen. Die zahlreichen,
auch für mich persönlich bereichernden Begegnungen und liturgischen Feiern kann ich
hier nur kurz ansprechen: der Empfang im Weißen Haus, das Treffen mit den Bischöfen
und mit den Professoren und den Studierenden katholischer Bildungseinrichtungen, die
heilige Messe im Stadion von Washington, der Austausch mit Vertretern anderer Religionen,
besonders mit unseren jüdischen Brüdern und Schwestern, die ökumenische Vesper, die
Ansprache bei den Vereinten Nationen anlässlich des 60. Jahrestags der Menschenrechtserklärung,
die Eucharistiefeier mit Priestern und Ordensleuten in der St.-Patricks-Kathedrale,
die stillen Minuten des Gebets am Ground Zero in Manhatten, das Jugend- und Seminaristentreffen
und schließlich der Abschlussgottesdienst im Stadion von New York.“ An die
rund 20.000 Gläubigen wandte Benedikt sich in zehn Sprachen. Sein Segenswunsch für
die deutschsprachigen Pilger: „Beten wir, dass diese jüngste Apostolische Reise
reiche Frucht bringe und dass der Heilige Geist, den wir in den Tagen vor Pfingsten
mit der ganzen Kirche erwarten, unseren Glauben erneuere. Der Herr segne euch und
eure Familien.“ (rv 30.04.2008 bp)