2008-04-30 14:08:32

Malaysia: Prozess um Gottesnamen


In Malaysia hat am Dienstag ein Prozess zur Klärung der Frage begonnen, ob die katholische Kirche in ihren Veröffentlichungen den Begriff „Allah“ für Gott gebrauchen darf. Die Kirchenzeitung „Herald“ hatte im vergangenen Jahr auf den Seiten in der Kunstsprache „Bahasa Malaysia“ den Begriff „Allah“ verwendet. Die Redaktion argumentierte, im Arabischen bedeute das Wort „Allah“ allgemein „Gott“. Auf den englischsprachigen Seiten werde dieser Gottesname nicht verwendet. - Die malaysische Regierung hatte Anfang des Jahres der Erzdiözese Kuala Lumpur die Lizenz zur Herausgabe der Kirchenzeitung „Herald“ nur unter der Auflage gestattet, dass nicht mehr das Wort „Allah“ für Gott benutzt wird. Allerdings bezeichnet genau dieses Wort in „Bahasa Malaysia“ den „Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“, den Juden, Christen und Muslime gemeinsam verehren. Der Chefredakteur des „Herald“, P. Lawrence Andrew SJ, zeigte sich nach dem ersten Verhandlungstag optimistisch. „Die Vertreter der Regierung haben angedeutet, dass sie keine grundsätzlichen Einwände gegen die Verwendung des Begriffs haben“, sagte er der Katholischen Nachrichtenagentur KNA. - Der Prozess in Kuala Lumpur ist der erste nach den Wahlen vom März, in dem das Thema Religionsfreiheit verhandelt wird. Die seit mehr als 50 Jahren regierende Koalition „Barisan Nasional“ hat bei den Wahlen eine schwere Niederlage erlitten. Obwohl nur rund 50 Prozent der Bevölkerung Malaysias muslimisch sind, war 1957 bei der Unabhängigkeitserklärung der Islam zur Staatsreligion erklärt worden.
(kipa 30.04.2008 bp)








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