Trotz der Erleichterungen für die Alte Messe durch Papst Benedikt hält die traditionalistische
Pius-Bruderschaft vorerst an ihrem Nein zur Annäherung an die katholische Kirche fest.
Das bekräftigt der Leiter der Gemeinschaft, Bernard Fellay, in einem Brief, den er
nach Angaben der französischen Tageszeitung „La Croix“ vor einer Woche „an Freunde
und Wohltäter“ schickte.
„Das Motu proprio, das eine Hoffnung auf Änderung
zum Besseren in der neuen Liturgie eröffnete, war nicht begleitet von Maßnahmen in
anderen Bereichen des Lebens der Kirche“, schreibt der Leiter der Priesterbruderschaft
St. Pius X. nach Angaben der katholischen Zeitung. „Alle von uns beklagten Änderungen
durch das Konzil und die nachkonziliaren Reformen … wurden bestätigt.“ Deshalb könne
die Piusbruderschaft keine Vereinbarung mit der katholischen Kirche unterschreiben.
Die Gemeinschaft freue sich über den Willen des Papstes, den alten Ritus der Heiligen
Messe wieder einzuführen. Allerdings beobachte sie auch „den manchmal heftigen Widerstand
ganzer Episkopate“. „Ohne zu verzweifeln und ohne Ungeduld stellen wir fest, dass
die Zeit für eine Übereinkunft noch nicht gekommen ist“, heißt es in dem Brief Fellays.
Neuerlich forderte der Generalobere der Piusbruderschaft die Aufhebung der Exkommunikation
für Erzbischof Marcel Lefebvre und sich selbst. Lefebvre hatte die Priestergruppe
1970 in Econe in der Schweiz gegründet und sich mit der Weihe von vier Priestern -
darunter Fellay - zu Bischöfen selbst exkommuniziert. Dieselbe Kirchenstrafe wurde
den Geweihten zuteil. (apic, 27.04.2008 gs)