Die Kirche ruft Regierung
und Tamil-Rebellen zum Dialog auf. Nur wenige Tage nach den schwersten Gefechten in
eineinhalb Jahren, bei denen nach nach Militärangaben mindestens 100 Tamilen-Rebellen
und 43 Soldaten getötet worden, starben jetzt bei einem Bombenanschlag auf einen Bus
in der Hauptstadt Colombo mindestens 24 Menschen. Zudem gebe es mehr als 40 Verletzte,
sagte ein Militärsprecher am Freitag. Das Militär beschuldigte die Rebellen, den Bombenanschlag
auf den Bus verübt zu haben. Sie seien verzweifelt nach den jüngsten Verlusten im
Zuge der Kämpfe, sagte der Sprecher. In den vergangenen Tagen hatten sich die Kämpfe
auch auf einen Marienwallfahrtsort ausgeweitet. Die Rebellen hätten sich weder an
mündliche Zusagen noch an internationale Konventionen gehalten, kritisiert der Nuntius
in Sri Lanka, Erzbischof Mario Zenari, gegenüber Radio Vatikan. „Ich denke,
dass in diesen 30 Jahren Bürgerkrieg es von beiden Seiten am guten Willen fehlte.
Es wurde versucht, Friedensgespräche zu führen und sich auf eine Waffenruhe zu einigen,
doch die hielt nur rund drei Jahre und wurde dann gebrochen. Gerade jetzt Verhandlungen
zu erreichen, scheint sehr schwierig, aber ich denke, dass man nichts unversucht lassen
darf, denn die Bevölkerung hier leidet enorm. Man darf auch nicht vergessen, dass
gerade diese Region hier, auch stark vom Tsunami betroffen war.“ Die Befreiungstiger
von Tamil Eelam (LTTE) kämpfen seit mehr als 20 Jahren für einen eigenen Tamilenstaat
im Norden und Osten des Landes. Der Konflikt spitzte sich zu Jahresbeginn zu, als
die Regierung einen Waffenstillstand mit den Rebellen aufkündigte. Seitdem haben die
Rebellen mehrfach Bombenanschläge in Colombo und weiteren Orten im relativ ruhigen
Süden des Landes verübt. (rv/reuters/misna 26.04.2008 bp)