2008-04-24 14:40:55

Türkei/Österreich: Armenischer Erzbischof gegen EU-Beitritt


Mehr als 10.000 armenische Demonstranten haben am Mittwoch von der Türkei eine Anerkennung der Armenier-Massaker im Ersten Weltkrieg als Völkermord gefordert. Anlass ist der 93. Jahrestag des Genozids an diesem Donnerstag. Der Erzbischof der Armenisch-apostolischen Kirche in Österreich, Mesrob Krikorian, hat derweil einen EU-Beitritt der Türkei als „ungeeignet und gefährlich“ bezeichnet. Die in türkischen Museen ausgestellten Kulturobjekte seien „den Byzantinern und Armeniern geraubt“ worden, ergänzte der Erzbischof nach Angaben des Hilfswerks „Kirche in Not“. Sie hätten keinerlei Bezug zur „zentralasiatischen nomadischen Vergangenheit“ der Türkei. Durch Einwanderung von einigen Millionen Türken infolge eines EU-Beitritts und deren hohe Geburtenraten kämen vor allem kleinere Länder wie Österreich, Belgien oder die Niederlande in Gefahr. Wie „Kirche in Not“ weiter mitteilt, kritisierte Krikorian die türkische Religionspolitik als „einseitig muslimisch“. Sie ignoriere die christlichen Kirchen und die jüdischen Gemeinschaften und verweigere ihnen einen eigenen Rechtsstatus. Von einem Völkermord an die Armenier zu sprechen, sei in der Türkei strafbar. - Christliche Kirchen in der Türkei werben in der Regel für einen EU-Beitritt des Landes.
(pm/afp 24.04.2008 mg)







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