2008-04-24 12:02:49

Italien: Pater Pios Bischof hofft auf Papstbesuch


RealAudioMP3 40 Jahre nach seinem Tod ist der italienische Volksheilige Pater Pio seit Donnerstag zur öffentlichen Verehrung ausgestellt. Die Reliquienschau in San Giovanni Rotondo wurde mit einem Festgottesdienst eröffnet. Hauptzelebrant des Gottesdienstes war Kurienkardinal José Saraiva Martin. Er sagte in seiner Predigt, der Volksheilige Pater Pio werde durch die Aufbahrung noch zugänglicher. An der Messe auf dem Vorplatz der neuen Wallfahrtskirche nahmen etwa 5.000 Menschen teil. 26 Bischöfen sowie die politischen Spitzen von Region und Provinz waren zugegen. Anlässlich der erstmaligen Ausstellung der sterblichen Überreste des Kapuzinermönchs hielt eine Messe in der apulischen Kleinstadt San Giovanni Rotondo. Dort starb Pater Pio, der als Francesco Forgione geboren wurde, 1968 im Alter von 81 Jahren. Der Leichnam des volkstümlichen Geistlichen wurde Anfang März exhumiert und danach für die Ausstellung in der Krypta der Kirche Santa Maria delle Grazie vorbereitet.
Der zuständige Bischof für San Giovanni Rotondo, Domenico D´Ambriosio, hat die öffentliche Aufbahrung organisiert.

„Das ist eine gute Möglichkeit für all jene, die sich noch einem Heiligen nähern möchten, der im Grunde genommen die Heiligkeit Gottes selber repräsentiert. Der heilige Pater Pio hat auch den heutigen Menschen viel zu sagen. Denn die materiellen Reliquien stellen die unsichtbare Heiligkeit Gottes dar. Durch die Heiligen können wir diesem Geheimnis annähern.“

Die katholische Kirche hatte lange Zeit ein kritisches Verhältnis zur Verehrung von Pater Pio in weiten Kreisen der Bevölkerung. 2002 wurde der Geistliche dann aber von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochen. Die „gute Beziehung“ zum Papst soll auch mit Benedikt XVI. fortgeführt werden, meint Bischof D´Ambrioso. Ob Papst Benedikt XVI. San Giovanni Rotondo besuchen wird, ist aber im Vatikan offenbar noch nicht beschlossen worden.

„Das hoffen wir aber von ganzem Herzen. Ich persönlich habe den Heiligen Vater gebeten, uns zu besuchen. Eine positive Antwort würde uns sehr freuen. Aber der Papst wird selber entscheiden. Die Einladung gilt nicht nur ihm, sondern allen Menschen, die mehr über Pater Pio erfahren möchten. Es geht darum, mehr über das Priestersein Pater Pios zu erfahren. Seine Leidensgeschichte und seine spirituelle Kraft sind Zeichen der Hoffnung, wie es beispielsweise das Kreuz für alle Christen ist.“

 
Doch es gibt auch Verehrer des Heiligen, die den Rummel um dessen Leichnam als Sakrileg empfinden. Ein Turiner Rechtsanwalt, der sich dem Heiligen nahe fühlt, rief öffentlich dazu auf, sich für die Totenruhe des Heiligen einzusetzen. Er sei überzeugt, dass Pater Pio nicht derart habe ausgestellt werden wollen.
(rv/ap 24.04.2008 mg)







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