Israelische Sicherheitskräfte haben Tausende orthodoxe Christen daran gehindert, sich
im Jordan taufen zu lassen. Nach Berichten mehrerer Nachrichtenagenturen machten die
Behörden Sicherheitsbedenken geltend. Rund 15.000 Orthodoxe hätten sich während ihrer
Osterwoche am 22. April nahe der Stelle versammelt, wo Jesus im Jordan getauft wurde.
Der Fluss markiert dort die Grenze zwischen dem Westjordanland und Jordanien. Es handelt
sich um militärisches Sperrgebiet, das jährlich mehrere Male für Pilger geöffnet wird.
Sicherheitskräfte hätten die Christen davor geschützt, verminte Gebiete zu betreten.
Den weiß gekleideten Täuflingen standen zwei große Wannen sowie Duschen mit Jordanwasser
zur Verfügung, um rituelle Taufen zu vollziehen. Unter den teilweise enttäuschten
Teilnehmern waren auch Christen aus Osteuropa, Frankreich und Belgien. Eine griechisch-orthodoxe
Prozession führte vom nahe gelegenen Kloster Johannes des Täufers zum Jordanufer,
wo Geistliche das Wasser segneten. Separate Zeremonien wurden von äthiopischen, syrischen
und koptischen (ägyptischen) Kirchen durchgeführt. Der israelische Hauptmann Adam
Avidan, der die Zeremonie mit palästinensischen und jordanischen Behörden koordinierte,
sagte, man habe die örtlichen orthodoxen Kirchenführer bereits im Vorfeld über die
Sicherheitsmaßnahmen informiert. (idea 24.04.2008 mg)